Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Würzburg (1273-1347)

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Bm. Würzburg 1, Nr. 573

1338

Der anonyme Verfasser bzw. Continuator der so genannten Oberrheinischen Chronik schreibt zu 1338: Im selben Jahre ereilte die Juden ein grosse Plage, die von einem Bauern (gebuͤren) ausging, der sich König Armleder nannte und dem viele Tausend Bauern (gebuͤren) folgten. Er belagerte befestigte Orte (vestinen) und nahm viele davon ein, woraufhin die Juden, die sich dort befanden, ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht umgebracht wurden.

Überlieferung:

Freiburg, UniBib, Ms. 473, fol. 26v-27r, Abschr. (Mitte 14. Jh.), dt., Perg.

  • Oberrheinische Chronik, S. 33 (Grieshaber);
  • Oberrheinsche Chronik (Maschek), S. 61.
  • Mentgen, Studien (1995), S. 359;
  • Ginsburger, Juden in Rufach (1906), S. 23.

Kommentar:

Bei der so genannten Oberrheinischen Chronik handelt es sich um ein von einem anonymen Autor verfasstes Werk aus dem alemannischen Sprachraum, das ursprünglich bis 1337 reichte und in drei Fortsetzungen bis 1338/39, 1348 und schließlich 1349 ergänzt wurde; vgl. Kleinschmidt, [Art.] Oberrheinische Chronik (1989), Sp. 7 f. Der Autor gibt als Datum der lokal nicht eindeutig zugeordneten Verfolgungen das Jahr 1338 an, wobei ihm möglicherweise die Ereignisse im Elsass vor Augen standen. Darüber hinaus geht der Anonymus - im Unterschied zur Mehrzahl der übrigen zeitgenössischen Chronisten - davon aus, dass Armleder ein Bauer gewesen sei.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 06.01.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WB01, Nr. 573, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WB01/CP1-c1-01sn.html (Datum des Zugriffs)

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