Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Würzburg (1273-1347)

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Bm. Würzburg 1, Nr. 371

1331 August 30, Nürnberg

Kaiser Ludwig der Bayer verzichtet zugunsten des Würzburger Bischofs Wolfram von Grumbach auf alle Forderungen und Ansprüche betreffend die Juden in Würzburg und in den anderen Städten und Gebieten des Hochstifts. Der Kaiser möchte auch in keiner weiteren Sache gegen den Bischof vorgehen, bis eine Einigung über die Streitpunkte zwischen Bischof und Kaiser herbeigeführt worden ist. Ausgenommen von diesem Vertrag sind jedoch die Rechte an der Stadt und an den Bürgern von Würzburg, auf die der Kaiser ausdrücklich nicht verzichtet.

Wir Ludowig von gottes genaden Romischer Cheiser ze allen ziten merer dez Richs Veriehen offenlichen an disem brief Daz wir von verdachtem muͦte gantzelich und willeclich verzigen und verchoren haben verzihen verkiesen och an disem brief aller der sache schulde vorderunge oder ansprache die wir von unsern vorfaren wegen den got genade und och von unser selbers und dez Riches wegen gehabt haben oder gehaben mochten biz uff disen hiutigen tag zuͦ dem ersamen Wolfram Bischoff ze Wirtzburg unserm lieben fursten und zuͦ sinem Gotzhuse und zuͦ allem sinem gedigen beidiu umbe unser kamerknecht die Juden ze Wirtzburg und in andern sinen stetten und gebiete und umb alle ander sache und vorderunge ob er sin vorfarn sin stette oder sin Luͦte wider uns oder daz Riche icht getan hetten biz uff dise zit also daz er sich von sinen und sines stiftes wegen also guͤtlich und veͦlleclich mit uns vereinet und verrichtet hat daz wir unser nachchomen oder iemman von unsern und dez Richs wegen weder in noch sine nachchomen noch sinen stifte und allez sin gedigen umb alle die sache schulde vorderunge und ansprache nimmer nichtes anreichen vordern muͤwen oder angesprechen sollen. Doch nemen wir uz an dirre vorgeschribener richtunge die stat und die Burger ze Wirtzeburg uff die wir nicht verzihen noch ledig sagen dekein unsers Rechten vorderunge oder ansprache die wir von unsern vorfarn wegen oder von unser selbers wegen oder dez Riches gegen in haben. Och geheiszen wir unsern vorgenanten fursten Bischoff Wolfram ze Wirtzburg swenne er uns dienet ez si In dem Lande oder uszwendig dez Landes daz wir in danne begaben sullen mit gelt und mit koste ob wir dekeinen andern unsern fursten also begaben der uns dienet.

Und dar uber ze urchwnde geben wir disen brief versigelten mit unserm cheiserlichem Insigel.

Der geben ist ze Nurenberg an dem fritag nach Bartholomei. Do man zalt von Christes geburt Driuzehenhundert Jar dar nach In dem einem Und drizzigistem Jar In dem sibenzehenden Jar unsers Richs und In dem Vierden dez Cheisertuͦms.

Rückvermerk:

[1] Super impetracionibus suis. Renunciatio domini Ludovici Imperatoris curie domini Wolfram capitulum et civitatem Herbipolensem (14. Jh.); [2] 1331 Original Juden (16. Jh. ?)

Überlieferung:

Würzburg, StA, Hochstift Würzburg, Urkunden 1331 August 30, Orig., dt., Perg.

  • Müller, Judengemeinde (2004), S. 70-84;
  • GJ 2, 2, S. 929-931.

(bkr.) / Letzte Bearbeitung: 06.05.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WB01, Nr. 371, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WB01/CP1-c1-013a.html (Datum des Zugriffs)

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