Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Würzburg (1273-1347)

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Bm. Würzburg 1, Nr. 279

1327 Juli 2

Der Mainzer Erzbischof Mathias von Buchegg schuldet den Würzburger Juden Gottlieb Gumprecht von Krautheim, Abraham von Weimar, Frau Schön und deren Sohn Jakob von Bingen 600 Pfund Heller, die er bis zum nächsten Peter- und Paulstag (1) zurückzahlen will. Zahlt er im laufenden Jahr jedoch 400 Pfund Heller mit Zinsen zurück, soll die Schuld beglichen sein. Der Erzbischof stellt als Bürgen: Johann von Riedern, Reinhard von Hardheim, Arnold von Uissigheim, den Ritter Wiprecht den Roten, Rudger Pfal, den Edelknecht Eberhart von Randenburg, Gernot Irremut, Schultheiß in Wertheim, Johann Brunlin, Bürger von Würzburg, Gebhart, Schultheiß in Miltenberg, Fritz von Ergersheim, Bürger von Miltenberg, Winther, Schultheiß in Tauberbischofsheim, und Wigant, Bürger von Tauberbischofsheim. Diese sollen auf Verlangen der Gläubiger je ein Pferd als Einlager leisten. Ist die Summe nicht bis 29. Juni 1328 zurückgezahlt, erhöht sich die Schuld um zwei Heller pro Pfund und Woche.

Wiͤr Mathias von Gotes genaden Ertzbischoff ze Meyntze und ein Cantzeler eins Ruͤmiͤschen kuniges bekennen offenlich offenlich (1) an disem brief allen den die in sehent oder horent lesen daz wiͤr gelten sullen und schuldik sin Gotlieben Gumpten von Krutheim Abraham von Winmar froiwen schoͤn und Jacob irem son von Bingen den gesezzen Juden in Wiͤrzeburg und allen iren erben sechs hundert pfunt heller geber und guͦter heller Haupguͦts. Und die selben heller sullen wir in gelten und wider geben uf sant Peter und sant Pauls tak der nu aller nehste kumt an alle wider rede. Ist aber daz wir in oder iren Erben geben vier hundert pfunt heller swenne daz ist in disen iar und svas sich do von geburt von den tak und der brief gegeben wart so haben wir si gewert. Und dar umb haben wir in zeburgen gesetzet die Ernern luͤte herren Johan von Ryedern Rinharten von Hartheim Arnolden von Uͤssenkeim Wippreht der Ruͤde Ritter Rudiger Pfal Eberhart von Ranneberg edel kneht Gernot Irremuͦt Schultheissen ze Wertheim Johan Brunlin burger zu Wirzeburg Gebharten Schultheissen ze Miltenberg Fritzen von Ergersheim burger ze Miltenberg Wintheren Schultheissen ze Bisschofsheim und Wignanten burger ze Bisschofsheim unverscheidenlich. Ob wir in oder iren Erben die vorgenanten heller niht geben uf sant Peter und sant Pauls tak so haben si oder ir Erben den gewalt zemanen zeleisten sweme si wullen und sweme die burgen gemant wer den so sol ir iegelicher in oder iren Erben ein pherde antwurten in ir oder ir erben stal die da leisten uf unsern schaden biz daz in Haupguͦt Atzzung pen und aller schade gar und gentzeliche vergelten si. Ist ouch ob die vorgenanten burgen von den vorgenanten Juden niht gemant werden in iares frist daz sol den Juden an iren rehten niht enschaden und man leiste oder man leiste niht so get alle wochen nach dem vorgenanten zil uf iegelich pfunt heller zwen heller geber und guͦter ze pen. Und sweme sich der leistenden pherd eins verleistet oder verzert swes daz ist under den burgen der sol in als dicke ein ander pherde antwurten daz da leiste uf unsern schaden in allem dem rehten als hie vor geschriben stet. Wer ouch ob der burgen keiner abgienge von lande fure oder sturbe in der will dez got niht enwolle so sullen wir in oder iren Erben einen andern burgen setzen dar nach in einem manod und wir gemant werden. Teten wir dez niht so sullen in oder iren erben die andern burgen die da beleiben leisten in allem dem rehten als hie vor geschriben stet biz daz wir in oder iren Erben einen andern gesetzet haben der als guͦt si als der vorder gewesen ist. Wir versprechen uns ouch an disem brief daz wir weder si noch keinen iren erben nimmer an gesprechen sullen weder vor geistelichen geriht noch vor wertlichem umb keinerley schaden den wir der vorgenanten heller genomen heten noch nimmer ieman anders dar uf gewisen sullen von dem si zeschaden mohten komen. Wer aber daz si geladen oder beklagt wurden von uns oder von ieman von unsern wegen swas si dez schaden nemen da sullen die vornanten burgen umb behaft sin. Und alle die wil si oder ir Erben disen brief inne habent so mugen wir niht gesprechen daz in vergolten si. Wir geloben ouch unser vorgenannten burgen zelosen von dirre burgscheft an ladung an eyde und an allen schaden.

Daz daz veste stete und gantze beleibe geben wir in disen brief versigelt mit unserm und unser burgen Insigel die dar an hangen. Und wir die vorgenanten burgen bekennen offenlich an disem brief daz wir die vorgenanten Juden unser trewe gegeben haben und geben an disem brief daz wir halten und leisten nach burgen reht als daz hie vor geschriben stet. Und dar umb ze einer warheit henken wir Johan von Ryedern Rinhart von Hartheim Arnolt von Uͤssenkeim Wipprecht Ruͤde Rudiger Pfal Eberhart von Ranneberg Gernot Irremuͦt Johan Brunlin Gebhart Schultheisse von Miltenberg unsrin Insigel an disen brief. Ich Fritz von Ergersheim bekenne under miͤnes herren des Bisschofs von Meyntze insigel. Ich Winther Schultheisse ze Bisschofsheim und Wignant burger in der selben stat bekennen under der stet Insigel ze Bisschofsheim daz da hanget an disem brief.

Der brief wart gegeben do man zal von Christes geburt Driuzehen hundert Jar dor nach in dem ziben und zweinzegesten Jar an dem Donerstak vor sant Kylians tak.

Rückvermerk:

Archivvermerk: Mainz Stift St. Alban Nachträge

(1) 29. Juni 1328.(1) Sic.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Urkunden 5731, Orig., dt.; Perg.

  • REM 1, 1, Nr. 2832, S. 557 f.
  • GJ 2, 1, S. 84 und 453; GJ 2, 2, S. 933.

Kommentar:

Ein Abraham, Sohn Gumprechts von Krautheim, war 1330 in Würzburg ansässig (WB01, Nr. 323).

(bkr.) / Letzte Bearbeitung: 06.05.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WB01, Nr. 279, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WB01/CP1-c1-00ij.html (Datum des Zugriffs)

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