Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen

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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 151

1323 [zwischen Juni 22 und September 29]

Rechnung Hermanns von Bibra, Provisor des Mainzer Erzbischofs in Erfurt: Den Juden zu Erfurt werden von jenen 200 Pfund Hellern, die sie gegeben haben, um keine Zeichen tragen zu müssen, und die sie Johannes, dem Propst von St. Marien, gezahlt haben, 13 Pfund und 12 Schilling Erfurter Denare zurückerstattet. Diese Summe haben sie für die Juden von Vacha und Salzungen gegeben, diese Zahlung hat aber der Erzbischof von Mainz auf Bitten des Abts von Fulda erlassen.

(1) Anno domini Mᵒ. CCCᵒXXIIIᵒ dominica prima in quam fuit dies beati Bonifatii facii ego, H[e]r[ma]n de Bybera, provisor allodii domini Moguntine in Erfordie […] (2) Item dicta diem beatem Albani […]

Item est sciendum, quod restitui - - judeis de illis CC libris hallensibus,

quas dederunt domino ne contingere vos signam pactae et quas solventa (3)

domino Johanno, preposito ecclesie sancte Marie, XVII lb. hallenses hec fecit (4) XIII lb. et XII sol. den. Erfordensis, quas solvendum debebant - - judei de Vache et de Salzungen, quas domino - - Maguntini ad preces domini Fuldensis solvendos misit (5) domini summa XIII. talent et XII sol. XV hallenses pro sol. den.

[…] (6)

Item solvi in Muͦlhausen in festo beata Michahelis (7) […]

(1) Beginn der Rechnung auf fol. 2r.

(2) Juni 22. Diese Datierung auf fol. 18v ist die letzte vor dem Eintrag zu den Zahlungen der Juden auf fol. 19r.

(3) Lesung von solventa unsicher.

(4) Die Lesung von fecit ist unsicher.

(5) Das Wort misit ist unter der Zeile nachgetragen.

(6) Es folgen fünf weitere Einträge auf derselben Seite.

(7) September 29.

Überlieferung:

Magdeburg, LHA, Cop. 1384 A, fol. 19r, Orig., lat.

  • REM 1, 1, Nr. 2443, S. 482 f., vgl. Nr. 2439, S. 482.
  • Lämmerhirt, Anfänge (2015), S. 75;
  • Lämmerhirt, Friedhof (2013), S. 16 f.;
  • Lämmerhirt, Erfurt (2010), S. 343;
  • Ruf-Haag, Juden (2009), S. 73, Anm. 414;
  • GJ 2, 2, S. 731.

Kommentar:

Die Tatsache, dass die Erfurter Juden eine Zahlung für die Juden in Salza und Vacha übernommen haben, lässt vermuten, dass diese der Gemeinde in Erfurt zugewandt waren; Ruf-Haag, Juden (2009), S. 73, Anm. 414; Lämmerhirt, Friedhof (2013), S. 16 f.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 09.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 151, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-002m.html (Datum des Zugriffs)

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