Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen

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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 259

1343 September 14, Plauen

Heinrich der Ältere, Vogt von Plauen, genannt der Lange, bekennt, dass Ritter Hermann von Mylau (Milein) ihn gebeten hat, das Gut zu Schönberg zu verkaufen. Um diesen Verkauf hatte Hermanns Schwiegersohn Albrecht von Schönberg auf seinem Totenbett gebeten, damit er vom Erlös die Bürgen für seine Verluste und Schulden bei Christen und Juden (lost vnd ander schult beyde in cristen vnd in juden) in Höhe von 1.000 Pfund und mehr auslöst. Darum hatte er auch deshalb gebeten, damit Albrecht von Neipperg und Heinzel Röder und weitere namentlich nicht genannte Personen, die als Bürgen Albrechts von Schönberg für Schulden bei Christen und Juden stehen (fur ander schult in cristen vnd in juden), sowie ihre Nachkommen nicht verderben. Vogt Heinrich belehnt das Gut zu Schönberg dem Ritter Eltel Toss, wenn dieser es für 1.300 Pfund Heller kauft und die Schulden bei den Christen und Juden bezahlt. Die Vereinbarungen, die Belehnung und den Kauf bezeugen Meinhelm von der Plon (1), Ritter Heinrich Tosse, Albert Beme, Hermann Koppe, Heinrich Peler, die Belehnung und den Kauf bezeugen Heinrich von Machwitz, genannt vom Stein, Kunz und Ulrich, die seckor Leuth (2) von Raschau, sowie die Plauener Bürger Konrad Wittig, Dith. und Johann von Weygand, Otto vom Reiz, Albert Helt und andere. Vogt Heinrich der Ältere kündigt sein Siegel an.

Der geben ist zu Plawe, nach Cristus geburt der zall dreizehenhundert iar in dem drey vnd virzigsten iar an dem nehsten suntag nach unser Vrowen tag alz si geborn wart.

(1) In den Editionen wurde Plone gelesen und die Bezeichnung als Ritter wurde auf Meinhelm bezogen. Tatsächlich wurde vor dem Wort Ritter ein Trennungszeichen gesetzt und ebenso zwischen den meisten nachfolgenden Namen.

(2) Müller und Longolius lesen secker Leuth.

Überlieferung:

Greiz, StA, Orig. (Kriegsverlust); ebd. Glasplattennegativ eines Ausschnitts der Urkunde Hausarchiv Schleiz, Inv. I Tit. X Nr. 1, dt.

  • Urkunden und Urkundenauszüge Plauen und Vogtland [1], Nr. CCCLXIX, S. LXVIII-LXX;
  • Longolius, Sichere Nachrichten 2 (1751), S. 106-108;
  • Beckler, Illustre Stemma Ruthenicum (1684), S. 13 f. (fehlerhaft datiert).
  • UB Vögte von Weida, Gera und Plauen 1, Nr. 860, S. 435;
  • Reitzenstein, Vortrag (1868), Beilage 2, S. 24-26.
  • Billig, Ausprägung (2001), S. 32;
  • Reitzenstein, Vortrag (1868), Beilage 2, S. 10-15.

Kommentar:

In einigen Editionen und Regesten findet sich ein verfälschtes Datum der Urkunde. Es wurde – möglicherweise von Beckler – in 1143 geändert und der Titel des Ausstellers angepasst, vgl. UB Vögte von Weida, Gera und Plauen 1, Nr. 860, S. 436, Anm.; Reitzenstein, Vortrag (1868), S. 10-15; Beckler, Stemma ruthenicum (1684), S. 13 f.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 12.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 259, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-000s.html (Datum des Zugriffs)

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