Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)

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Norddeutschland 1, Nr. 117

1326 Juli 2, Braunschweig

Eintrag im Braunschweiger Liber proscriptionum:

Der Jude Nachman leugnet vor dem Braunschweiger Femegericht, zwei Laken erhalten zu haben, die Johannes Slachman abhanden gekommen sind: Anno domini MᵒCCCᵒXXVᵒI, feria IIIIᵃ post festum apostolorum Petri et Pauli observatum est vemeding in fossato sancti Petri (1). […] Nachtman iudeus (2) negavit duos pannos, quos perdidit Jo[hannem] Slachman. (3)

(1) Das sogenannte Braunschweiger Femegericht war ein unregelmäßig zusammenkommendes Gericht der Stadt Braunschweig. Stätte des Braunschweiger Femegerichtes, war das fossatum sancti Petri et Nove civitatis, der Mauergraben der Neustadt zwischen dem späteren Petritor und dem Neustadttor, der sogenannte Vemegraven; vgl. Günther, Vehmgerichte (1843), S. 21-23, und Rexroth, Stadt (2000), S. 95-106.

(2) Möglicherweise war er identisch mit dem in NO01, Nr. 68 genannten Juden.

Überlieferung:

Braunschweig, StadtA, Best. B I 15, Nr. 11, fol. 34v, Orig., lat., Perg.

Kommentar:

Der Braunschweiger Liber Proscriptionum ist eines der ältesten Gerichtsbücher der Stadt. Er enthält sowohl Eintragungen über Verfestungen (Stadtverweisungen) als auch über Verhandlungen des Femegerichtes. Die Eintragungen stammen aus den Jahren 1306 bis 1377; vgl. UB der Stadt Braunschweig 2, S. IX-XI.

(Josef Dolle und Henning Steinführer ) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 117, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-00a1.html (Datum des Zugriffs)

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