Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 174f

1375 August 31, [Miltenberg]

Einträge im Miltenberger Gerichtsbuch zum Jahr 1375 unter der Tagesbezeichnung [Feria] sexta post Decollationem sancti Johannis baptiste:

[1.] Gerhard von Bischofsheim hat Salman(n) (1) verklagt, er sei ein wortbrüchiger Bürge für 5,5 Pfund und zehn Pfennige; der Kläger hat die Beweispflicht: Item Gerhart von Bisch[ofsheim] ad Salman, quod est fractus fideiussor pro Vj libris et X denariis, actor est astrictus.

[2.] Heinrich Hephikemer hat seine Schwiegermutter verklagt wegen vier Pfund, die bei den Juden geliehen wurden, und bittet um Abschluss der Beweisaufnahme: Item Heintzᵉ Hephikemer (2) zu siner swiger pro IIII libris inter iudeos, [petit] conclusionem.

[3.] Johann Krämer hat seinen Vater verklagt wegen dreier Pfund Heller etc. Er hat den Juden für seinen Vater ein Pfand gestellt für sechs Pfund Heller. Der Kläger hat obsiegt: Item Hans Kremer ad patrem suum pro III libris heller et cetera, posuit unum pignus pro eo inter iudeos pro VI libris heller, evicit.

(1) In diesem Falle dürfte mit 'Salman' nicht der Jude Salman (Salmon) gemeint sein, sondern der eine Seite zuvor erwähnte Salmann Totengräber (Salman Todingrebir), da Juden relativ selten als Bürgen für Christen in Erscheinung getreten sind und die Miltenberger Juden außerdem nicht über einen Friedhof verfügten.

(2) An dieser Stelle steht durchgestrichen: ad.

Überlieferung:

Würzburg, StA, HV Ms. f.* 46, fol. 42v-43r, Orig., lat., Papier.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 174f, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00kc.html (Datum des Zugriffs)

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