Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 130

1368 April 27

Abt Berthold [II.], Dekan Albrecht und der gesamte Konvent des Stifts zu Hersfeld bekunden, dass ihnen Erzbischof Gerlach von Mainz 100 schwere Goldgulden Mainzer Währung geliehen und für sie gemäß einer mit ihm getroffenen Übereinkunft damit den Zehnten bezahlt hat, den Papst Urban [V.] vom Klerus in Stadt und [Erz-]Stift Mainz gefordert hat. Abt, Dekan und Konvent haben gelobt, Gerlach die Summe bis zu Michaeli (1) unverzüglich zurückzuzahlen. Bleibt die Tilgung aus, ist der Erzbischof ermächtigt, acht Tage später das Geld zu Lasten der Abtei bei Juden oder Kawertschen (undir iuden odir under kauwertzynern) zu Schaden aufzunehmen, wo er dies will. Unkosten und Schaden, die dann anfallen, wird das Kloster Gerlach oder seinen Nachfolgern bzw. dem [Erz-]Stift rechtzeitig erstatten und sie davon befreien. Widrigenfalls darf der Erzbischof die Zehnten des Stiftes oder andere Güter und Gülten desselben beschlagnahmen und nutzen, bis die 100 Gulden samt Schaden und Unkosten gänzlich erstattet worden sind.

Ankündigung der Siegel von Abt und Konvent.

Nach Cristes geburt dryczehen hundirt iar, in demᵉ achtᵉ und sechzigistine iarᵉ, des donrestages vor der heyligen appostil tage Philippi und Iacobi. (2)

(1) 1368 September 29.

(2) Der Text wurde durchgestrichen.

Überlieferung:

Marburg, StA, K 249, fol. 21v (Nr. 95), Abschr. (gleichzeitig), dt., Papier.

  • Quellen zur Geschichte der Juden im HSTA Marburg 1, Nr. 101, S. 27;
  • REM 2, 1, Nr. 2421, S. 549.
  • Abbes, Hersfelds jüdische Geschichte (2002), S. 3;
  • Butte, Stift und Stadt Hersfeld (1911), S. 46.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 130, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-007r.html (Datum des Zugriffs)

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