Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 316

1346 Juli 8

Der Scholaster Kuno [von Falkenstein], der Kantor Reinald und das gesamte Mainzer [Dom-]Kapitel bekunden, dem Ritter Philipp von Winnenberg 680 Pfund Heller Mainzer Währung zu schulden für 39 Fuder und zwei Ohm Wein (das Fuder gerechnet zu 7 Pfund 15 Schilling), für 450 Malter Korn (ein Malter zu 10 Schillingen) und für 500 Malter Hafer (ein Malter zu 6 Schillingen). Die 680 Pfund wollen die Aussteller bis zum kommenden Neujahrstag bezahlen. Tun sie dies nicht, kann Philipp das Geld bei Juden oder anderswo zu Schaden nehmen, jedoch höchstens für zwei Heller pro Pfund und Woche Zins. Dem Ritter wird Schadloshaltung zugesichert.

Wir, Cuͦne, schuͦlmeister, Reynald, sengir, und daz gemeine capitel des tuͦmes zuͦ Mentze tuͦn ku̇nt allin luden unde bekennen uffelichen mit disem briefe, daz wir schuldig sijn dem strengin rittere hern Philipse von Wu̇nnenberg sehs hundirt unde ahtzich punde heller guͦdir werungen, alse zuͦ Mentze genge unde gewonlich ist, umme nu̇n und drizich fuͦdir unde zwo ame wines, yͤglich fuͦdir umme syͤben pund unde funfzehin schillinge heller, vier hundirt unde funfzich maldir kornis, yͤglich maldir umme zehin schillinge, unde funfhundirt maldir habern, yͤglich maldir umme sehs schillinge heller, dyͤ er uns rehtlichen unde redelichen virkouft und uns der gentzlichen geweret hat. Und dyͤ egenanten sehs hundirt unde ahtzich pu̇nde globen wir in guͦden tru̇wen yͤme oder sinen .. erben, ob er niht enwere, gentzlichen zuͦ geldin und zuͦ bezalne zu̇schen hie unde iaristage nehst kuͦmende. Endedin wir des niht, so mag der vorgenante ritter oder sine .. erben dyͤ obgenanten summe geldis undir den .. iuͦden oder andirswa zuͦ schaden gewinnen, yͤglich pund umme zwene heller zuͦ der wuͦchen, ob er iz niht naher gewinnen mag. Und da von globen wir yͤn oder sine .. erben umme houbtguͦt unde schaden gentzlichen zuͦ enthebin unde schadelos zuͦ machen ane allirleie argelist unde geverde. Des zuͦ uͦrku̇nde geben wir yͤme disen brief undir unsirs capitels ingesigel besigelt. Der gegeben ist, do man zalte nah Cristus gebu̇rte dru̇zehinhundirt iare, dar nah in dem sehstin unde viertzigisten iare, uff sante Kylianis tage. (1)

(1) Die Urkunde ist mit Tilgungsschnitten versehen.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Urkunden 2826, Orig., dt., Perg.

  • REM 1, 2, Nr. 5473 b, S. 721.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 24.06.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 316, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-01hp.html (Datum des Zugriffs)

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