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Ebm. Mainz 1, Nr. 186

1330 Juli 29, Hagenau

Kaiser Ludwig [der Bayer] überträgt dem Wildgrafen Johann von Dhaun angesichts seiner Verdienste bis auf Widerruf das Recht, 15 Juden auf seinem Gebiet bzw. in seinen befestigten Orten, wo auch immer sie sich niederlassen wollen, zu 'halten' und zu besteuern.

Wir, Ludowig, von gots gnaden Romischer cheyser, ze allen ziten merer des richs, veriehen offenbar an disem brief und tuͦn kunt allen den, die in an sehent, horent oder lesent, daz wir umbe di dienst, die uns und dem rich getan hat der edel man Iohans der wilde greve, ime und sinen erben gunnen zehaben und in oͧch verlihen mit disem gegenwertigem brief, funfzehen iuden zehaben und zehalten in irr gebiet oder vesten, swo si wellent, mit rehten gulten und nutzen, als si ein rich haben sol, als lange biz wir ez widerruͦffen. Und wellen, daz si ieman an diser unserr gnade irr oder beswer, bi unsern und dez richs hulden. Und dar uber ze einem urchùnde geben wir in disen brief versigelten mit unserm cheyserlichen insigel, der geben ist ze Hagenowͤ, an dem nehsten suntage nah sant Iacobs tage dez zwelfboten, do man zalt von Christes geburt driutzehenhundert iar, dar nah in dem dreizzigestim iare, in dem sehzehenden iar unsers richs unde in dem dritten des cheysertûmes.

Überlieferung:

• Teutsche[s] Reichs-Archiv 23, Nr. 4, S. 1920 (unzuverlässig).

• Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 44, S. 15;
• Ziwes, Studien (1995), S. 276 f., Nr. 21;
• Judaica im Staatsarchiv Darmstadt 1, Nr. 24, S. 5;
• Urkunden des fürstlich Salm-Horstmar’schen Archives, Nr. 172, S. 209;
• Regesten zur Geschichte der Juden in Deutschland, Nr. 67, S. 34;
• RI (alt) 1314-1347, Nr. 1162, S. 72.

• Ziwes, Studien (1995), S. 35;
• Kremer, Geschichte (1769), S. 22.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 02.07.2015

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