Quellen zur Geschichte der Juden in der Stadt Köln (1273-1347)

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Stadt Köln 1, Nr. 151

1334 Mai 9

Die Bonner Schöffen (scheffenen van Bunna) bekunden, dass sie auf Weisung des Kölner Erzbischofs Walram (unseme herin van Kolne bischove Walravin) und mit Rat der erzbischöflichen Dienstmannen, Edelleute und Schöffen der um Bonn liegenden Städte folgendes Urteil gefällt haben: Da die Juden Meir von Siegburg (Meyger van Siberch) und dessen Sohn Johelmann (Joylman) einem jüdischem Fälscher, der überführt und verurteilt worden war, zur Flucht verholfen hatten (intfirrit), werden sie in derselben Weise wie der Fälscher selbst zum Tode verurteilt (… dat si denselvin doit lidin suͦldin, den de velscher lidin sulde). Die gesamten beweglichen und unbeweglichen Güter der beiden Verurteilten sollen ausschließlich an den Kölner Erzbischof als Gerichtsherrn fallen. Siegelankündigung der Bonner Schöffen Abel (Abele) der Dürre, Herr Ritter Gotthard von Rheindorf (Godehart van Ryndorp) (1), Hermann Mollinc und Daniel von Leubsdorf (Leuxdorp).

Dit geschach in deme iare, als man schrivet van gods geuͦburde dusint druͦhundert inde viere inde drissich iaer, des mayndagis na unsis herin upvart.

(1) Graurheindorf (Stadtteil von Bonn) oder Schwarzrheindorf.

Überlieferung:

Köln, HAStadt, Best. 1, U 1/1424, Orig., dt., Perg.

  • Quellen zur Geschichte der Stadt Köln 4, Nr. 201, S. 220.
  • REK 5, Nr. 225, S. 60;
  • Urkunden-Archiv der Stadt Köln 4, Nr. 1424, S. 15.
  • Schmandt, Judei (2002), S. 79 f.;
  • Kober, Quittungsurkunde (1935), S. 226;
  • Brisch, Geschichte 1 (1879), S. 124.

Kommentar:

Zum Verfahren gegen Meir von Siegburg und den Ansprüchen seiner Erben vgl. Schmandt, Judei (2002), S. 79-84; Kober, Quittungsurkunde (1935); Heyden, Walram (1963), S. 151-153.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 07.03.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, KO01, Nr. 151, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KO01/KO-c1-001x.html (Datum des Zugriffs)

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