Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2341

1390 Juli 27, [Friedberg, Burg]

Einträge im Friedberger Burggerichtsbuch zum Jahre 1390 unter der Tagesbezeichnung Feria quarta post Jacobi:

[1.] Dulde Kopp hat eine zweite Klage gegen die Jüdin Richelin erwirkt: Item Dulde Kop I ander clage super Rychel juden.

[2.] Eppchen von Kleen hat Herrn Konrad gegenüber Henne Esel von wegen der Jüdin Richelin die Not seines Vaters bewiesen: Item Epchen von Cleen hat hern Conrad, sins fader, sin noid bescheind gen Henne Esel von wen Richiln, der juden.

[3.] Die Jüdin Richelin will Andreas von Widddersheim unpassenderweise den Beweis erbringen, dass sie ihn angeklagt hat, dass sich dies so verhält: Item Richil juden wil Endres von Wedirsheim bewisen, als ungefuges recht ist, daz si in geschuldiget hat, daz daz also sij.

[4.] [Henne] Esel hat von Seiten Peter Schwenkebeins Rose, die Ehefrau [des Juden] Süßkind vor Gericht zitieren lassen: Item [Henne] Esel exparte Peter Swenkebein I vorgebot super Rosen, Suszekints frauwe.

[5.] Wilhelm Weise hat gegenüber [Henne] Esel, der die Jüdin Richelin vertritt, anerkannt, das, wofür er gemäß dem Wortlaut seiner Urkunden bürge, innerhalb der nächsten zwei Wochen zu tun, auch das Holz innerhalb dieser Frist zuzurichten. Und was er an Bürgschaft in Richelins Urkunden garantiert habe, das wolle er innerhalb der kommenden zwei Wochen ausführen: Item Wilhelm Weise hat bekant [Henne] Esel von wen Richel der juden, wes er sachwalt siͤ nach syner brieve lude, daz sol er tun in diszer nesten virtzentagen, und auch daz holtz zuͦ richten in disser nesten virtzentagen, und wes siͤ syne brive habe, da er ynne gebuͤrget habe, sal he leisten in dissen virtzentagen.

[6.] [Henne] Esel hat von Seiten besagter Jüdin (Richelin) Eberhard Weise als Bürge für Herrn Wilhelm Weise und Herrn Gilbrecht Löw in der Gasse und durch Hand[schlag?] für einen Bauern die Leistung des Einlagers innerhalb von zwei Wochen erklagt. Die Kreditnehmer schulden ihr 20 Gulden und die Zinsen bzw. sechs Gulden und die Zinsen von fünf Jahren: Item [Henne] Esel exparte dicte iudee uff hern Ebirhard Weisen burge vor hern Wilhelm Weisen vor X (1) hern Gilbrecht Lewen in der gaszen und mit hand burge vor eynen gebuͦr, sal leisten infra quindenam, und selbschuldigern XX gulden en gesuch und VI gulden den gesuch droff V jare zuͦ guder rechenunge.

[7.] Anselm Krade hat eine erste Klage gegen die Jüdin Richelin erwirkt: Item idem Antze Crade I erst clage super Richiln iudeam.

[8.] Kläschen Schneider hat eine erste Klage gegen die Jüdin Richelin erwirkt: Item idem Clesichen Snider I erst clage super Richel iudeam.

(1) Die Zahl ist gestrichen, also 9,5.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. F 3, Nr. 60, fol. 10v-11r, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zum Friedberger Burggerichtsbuch vgl. FW02, Nr. 618.

(dsc./gem.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2341, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-028n.html (Datum des Zugriffs)

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