Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2300

1390 Februar 9, [Friedberg, Burg]

Einträge im Friedberger Burggerichtsbuch zum Jahre 1390 unter der Tagesbezeichnung Quarta feria post Agathe:

[1.] Die Leistung des Reinigungseides in dem Rechtsstreit zwischen Henne von Wisselsheim und der Jüdin Richelin soll am Donnerstag nach dem nächsten Gerichtstag nach Ostern stattfinden: Item ad idem nach Ostern (1) Henne von Wiszensheim et Richel iudeam umb diͤ unschult et uff den dornstag darnach.

[2.] Die Leistung des Reinigungseides in dem Rechtsstreit zwischen dem die Jüdin Richelin vertretenden [Henne] Esel und Rotärmel soll am Donnerstag nach dem nächsten Gerichtstag nach Ostern stattfinden: Item adidem nach Ostern (1) inter [Henne] Esel exparte Roidermel et Richel iudeam umb diͤ unschult et uff den dornstag nach dem gerichtstage.

[3.] Die Burgmannen haben mit ihrem Urteil für Recht erkannt, dass [der Jude] Süßkind Peter Mengel für seine Klage wegen ihm nichts schuldig ist: Item (2) han die burgmanen gewiset mit dem orteil, als Pedir Mengil clede von Suͤszkinde dem juden wen […] (3) daz Suszkind yͤme darumb nit schuldig ist.

[4.] Frau Jutte Weise ersucht gemäß den Bestimmungen der Toten Hand um ihre rechten Tage gegenüber dem die Jüdin Richelin vertretenden [Henne] Esel: Item frauwe Jutte Weisen begert ir rechten tage nach doderhant gen [Henne] Esel exparte Richelin iudee.

[5.] Dulde Kopp hat die Jüdin Richelin vor Gericht zitieren lassen: Item Dulde Kop forgebot super Richelin iudeam.

[6.] Peter Wöllstädter hat Herrn Sibold Löw und die Jüdin Richelin vor Gericht zitieren lassen: Item Peder Wuͤlnstedir II forgebot super hern Sibolt Lewen et Richelin iudeam.

[7.] Die Verhandlung des Rechtsstreits zwischen [dem Juden] Süßkind und Ulrich Grefer findet auf der nächsten Gerichtssitzung statt: Item adidem proxime inter Suszkint et Ulrich Grefer.

(1) 1390 IV 3.

(2) Es folgt durchgestrichen Esel exparte umb daz orteil zuschen.

(3) In der Vorlage findet sich eine unleserliche, interlineare Notiz von etwa zwei Wörtern Länge.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. F 3, Nr. 60, fol. 8v-9r, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zum Friedberger Burggerichtsbuch vgl. FW02, Nr. 618.

(dsc./gem.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2300, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-028i.html (Datum des Zugriffs)

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