Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2171

1389, Wetzlar

Eintragung im Nekrologium des Marienstifts zu Wetzlar, geschrieben im Jahr 1389 anhand einer älteren Vorlage (1), die über 46 Jahre lang Verwendung fand (Anno domini millesimo trecentesimo octuagesimo nono, conscriptus est libellus communium presenciarum canonicorum et vicariorum ecclesie beate Marie Wetflariensis, ex quodam exemplari, quod plus quam quadraginta sex annos duraverat et regebat):

fol. 7r: Im Monat Februar (Februarii):

[1] Zinseinkünfte in Höhe von sieben Schilling leichter Pfennige, die an Ostern von einem am Judenberg gelegenem Haus anfallen (de domo sita an dem judenberge).

fol. 16v: Im Monat März (Marcii):

[2] Zinseinkünfte in Höhe von einer Viertel [Mark Pfennige], die an Ostern von einem in der Longgasse neben der Synagoge gelegenem Haus anfallen (domo […] sito [!] in der longgassen contigua synagoge).

fol. 17r: Im Monat März (Marcii):

[3] Zinseinkünfte in Höhe von einer Mark [Pfennige] an Martini (1) und zwei Fastnachtshühnern (II pullos carnispriviales) von einem in der Judengasse gelegenem Haus (sita in vico iudeorum in acie ex opposito consistorio).

fol. 25r: Im Monat März (Marcii):

[4] Zinseinkünfte in Höhe von einem Schilling Kölner Pfennigen, die an Martini (1) vom früheren Haus des Juden Gumpert fallen, das gegenüber dem Hof Gerlachs gelegen ist (de domo quondam Gumperti iudei, rectro curiam Gerlaci).

fol. 47r: Im Monat Mai (Maii):

[5] Zinseinkünfte in Höhe von sechs Schilling leichter [Pfennige] an Ostern und zwei Fastnachtshühner (II pullos carnispriviales), die vom früheren Haus des Juden Morschet fallen, das zuvor die Jüdin Bele von Wetter besaß und gegenüber dem Haus von Heinrich Rechtenbecher gelegen ist (de domo quondam Moerschyd iudei, olim vero Bele de Wettere iudee, retro domum Henrici Rechtenbechirs).

fol. 50r: Im Monat Mai (Maii):

[6] Zinseinkünfte in Höhe von einem Schilling Kölner Pfennige an Ostern, die auf dem Haus, das früher dem Juden Kalman gehörte und gegenüber dem [Haus des] Juden Gumpert gelegen ist und nun dem Konvent des Klosters Dorlar gehört und von dem Schneider Petrus bewohnt wird (de domo, quondam Kalemanni judei, sita ex opposito Gumperti iudei, modo conventus in Dorla et Petrus sartor inhabitat). (3)

fol. 53r: Im Monat Mai (Maii):

[7] Zinseinkünfte in Höhe von einer Viertel [Mark Pfennige], die am Martinstag (1) von dem Haus, das früher von dem Juden Levi bewohnt wurde, fallen (ubi quondam habitabat Lewe iudeus).

fol. 71v: Im Monat Juli (Julii):

[8] Zinseinkünfte in Höhe von sieben Schilling Kölner Pfennigen, die am Martinstag (1) von einem in der Judengasse gegenüber dem [städtischen] Blidenhaus gelegenem Haus fallen (sita in vico judeorum in acie ex opposito valve des blibenhuses).

fol. 126r: Im Monat November (Novembris):

[9] Zinseinkünfte in Höhe von einem Schilling Kölner Pfennige, die an Ostern vom früheren Haus des Juden Kalman, das dem Konvent zu Dorlar gehört, fallen (de domo conventus in Dorlar, quondam Kalman iudei). (3)

fol. 126v: Im Monat November (Novembris):

[10] Zinseinkünfte in Höhe von einer Viertel [Mark Pfennige], die am Martinstag (1) von einem in der Judengasse gelegenen Haus fallen (sita in vico iudeorum).

fol. 131r: Im Monat November (Novembris):

[11] Zinseinkünfte in Höhe von 18 [Schilling] Kölner [Pfennigen], die am Martinstag (1) von einem Haus, gelegen an der linken Ecke an dem Ort, wo man zur Judenschule geht, fallen (in acie a sinistris, quondo itur in die judenschule).

fol. 134v: Im Monat November (Novembris):

[12] Zinseinkünften in Höhe von einem Schilling Kölner Pfennige, die am Martinstag (1) von dem früheren Haus des Juden Gumpert, dem Hof der Maderselen gegenüber und neben dem langen Lutz gelegen, anfallen (de domo quondam Gumperti iudei, retro curiam der Maderselen, contigua dem langen Luczen).

fol. 151v: Im Monat Dezember (Decembris):

[13] Zinseinkünfte in Höhe von zwei Englisch, die am Martinstag (1) vom früheren Haus des Judenbäckers Lutz fallen (de domo quondam Luczonis juden pistoris [!]).

fol. 171r:

[14] Zinseinkünfte in Höhe von drei Schilling Hellern, die [der Jude] Jakob von Weilnau zahlt (dat Jacob Wylnaue). (4)

(1) Die Vorlage gilt als verloren. Die Juden betreffende Eintragungen, die im Folgenden angegeben werden, beziehen sich aufgrund der älteren Vorlage wohl in fast allen Fällen auf die Zeit vor der Judenverfolgung in Wetzlar im Jahr 1349.

(2) November 11.

(3) Vgl. die Schenkung des Hauses an das Kloster Dorlar (FW02, Nr. 146).

(3) Vgl. FW01, Nr. 182.

Überlieferung:

Wetzlar, PfarrA, Nekrologium, Autopsie des Originals steht noch aus, Orig., lat. und dt., Perg.

  • Wetzlarer Necrologium, S. 17, 37, 38, 52, 93, 98, 104, 143, 235 f., 243, 248, 269 und 299.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2171, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01u1.html (Datum des Zugriffs)

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