Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2091

1387 Dezember 29, Aschaffenburg

Erzbischof Adolf von Mainz bekundet, dass er mit Brune zu Braunfels, Bürger zu Frankfurt, Abrechnung über die Schuldtitel gehalten habe, für die Brune für ihn gegenüber den Juden zu Frankfurt und Mainz gemeinsam mit Dritten gebürgt hatte, wobei ein Schuldbrief, den Brune von Erzbischof und Domkapitel besitzt und der über fünf Turnosen vom Zoll zu Ehrenfels sowie einen Turnosen vom Zoll zu Lahnstein lautet, ein zweiter Schuldbrief, den Brune und Bernhard Nigebur vom Erzbischof und dessen Freunden innehaben und der über 1.800 Gulden sowie drei Turnosen vom Zoll zu Lahnstein lautet, sowie einen dritten Schuldbrief, den Brune und derselbe Bernhard vom Erzbischof und dessen Freunden innehaben und der über 1.500 Gulden lautet, von der Abrechnung ausgenommen wurden. Insgesamt bleibt Erzbischof Adolf dem Frankfurter Bürger Brune noch 922 Gulden schuldig, weswegen er diesem Einkünfte von den erzbischöflichen Zollstätten zu Ehrenfels und Lahnstein anweist und Heinrich, dem erzbischöflichen Zollschreiber zu Ehrenfels, und Gerlach, dem erzbischöflichen Zollschreiber zu Lahnstein, aufträgt, Brune zu Braunfels aus den ersten Einkünften beider Zölle ohne Ausstellung von Quittungen zu bedienen, bis dieser von jedem Zoll 411 Gulden und damit insgesamt 922 Gulden eingenommen haben wird.

Wir Adolff etc. bekennen etc., daz wir mit dem ersamen unserme lieben getruwen Brunen zu Brunenfels, burger zu Franckenfurd, gutlich gerechent han unde ubirkomen sin umbe alle (1) schulde, als er von unsern wegen zu den juden zu Franckenfurd unde zu Mentze alleyne oder mit andern unsern frunden verhafft ist gewest, unde gestanden haid unde wie oder wo er uns oder den unsern die zu unser noitdorfft und notze geluhen unde uszgeben hait, bisz uff diesen hutigen tag, dals data heldet dieses brieffes. Also, daz wir mit beheltnisse unde uzgenomen in aller dieser rechenunge siner brieffe, die er hat von uns unde unserme capitel zu Mentze, ubir funff thurnose zu Erenfels und eynen zu lanstein, eyns andern brieffes, den er unde Bernhard Nygebur, auch burger zu Franckfurd, von uns unde unsern frunden haben, der sprichet unde ludet ubir XVIIIC guldin, von dren thurnosen uff unserme zolle zu Lanstein mit der gulde, die sich nach ynhalde des selben brieffs davon geburt, uffzuheben, unde eyns andern brieffs, den er unde der selbe Bernhard Nygebur egenant von uns unde unsern frunden inne han, der da heldet unde besaget XVC guldin. Wir, unser nachkomen unde stifft yme unde sinen erben schuldig bliben unde gelten sollen IXC unde XXII guldin, die wir yn unde sinen erben gewiset han und wisen in crafft dieses brieffes uffzuheben unde in zu nemen unverquitanciet von dem ersten golde, daz nach data dieses brieffes gefellet an unsern zollen Erenfels unde Lanstein, von solichen vorgenanten ses thurnosen, die yme von uns unde unserme Capitel da uffe verschrebin sin, unde dreyn thurnosen, die yme unde Bernhard egenant zu Lanstein verschriben sin nach ynhalde der vorgeschriben brieffe, die darubir gebin sin. Darumbe heiszen unde gebieden wir geinwortlich an diesem brieffe Heinrico zu Erenfels und Gerlaco zu Lanstein, unsern zollschribern unde lieben getruwen, die itzunt da sin oder die zu zijden da sin unde dar komen, daz sie dem vorgenanten Brunen unde sinen erben mit beheltnisse unde uzgenomen alle vorgenanten brieffe von dem ersten gelde, daz gefellet an unsern zollen Erenfels unde Landstein von den vorgeschriben nuͦn thurnosen die egenanten summen geldes nuͦnhundert unde zweyne unde czwentzig guldin mitnamen ir iglicher funfftehalbhundirt unde eilff guldin reichen, antworten unde gentzlich betzailen sollen unverquitanciet ane alle widerrede, intrag unde hindernisse unser unde allermengliches von unsern wegen. Des zu urkunde etc. Datum Aschaffenburg, in die beati Thome cantuariensis martiris, anno domini MᵒCCCᵒLXXXVIIᵒ. (2)

(1) Es folgt durchgestrichen soliche.

(2) Eine Abschrift des Revers Brunes von Braunfels vom selben Tag ist überliefert, in Würzburg, StA, MIB, fol. 145v-146r; vgl. auch das Regest in Regesten der Mainzer Erzbischöfe 11, Nr. 212 ( http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/3043) [Zugriffsdatum: 22.02.2016].

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Ingrossaturbuch 11, fol. 145r/v, Abschr. (gleichz., leicht gekürzt), dt., Papier.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 07.05.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2091, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01t5.html (Datum des Zugriffs)

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