Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

Zurück zur Übersicht

2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 2078.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2081

1387 November 2

Bechthold Becker, Gerlach, Sohn Fiens, Hartmann Glöckner und der Edelknecht Heinrich Rumpenheimer [aus Bergen], bekunden, dass sie unterschiedslos von dem Arzt Jakob [von Straßburg] (Jacob arczt), Judenbürger zu Frankfurt, 14 Gulden geliehen haben, die wöchentlich mit zwei jungen Hellern je Gulden verzinst werden. Die Aussteller sagen zu, dass sie auf Mahnung Jakobs oder seiner Erben nach Frankfurt in eine offene Herberge zu kommen, die ihnen von den Juden angewiesen wird, und darin in rechter Geiselschaft zu liegen. Darüber hinaus versprechen die Aussteller, dem Juden Hauptgeld, Einlagerkosten, Zehrungskosten, Kosten, Zinsertrag und Botenlöhne gütlich zu zahlen und sich dagegen nicht mit geistlichen oder weltlichen Gerichten zum Schaden der Juden behelfen zu wollen. Jakob ist dazu berechtigt, die Schuldner [nach erfolgter Mahnung] an ihrem Besitz zu pfänden, als habe er dies gerichtlich erklagt; etwaige Schäden des Juden, die auf diese Pfändung zurückgehen, haben die Schuldner zu erstatten. Der rechtmäßige Inhaber des Schuldbriefes ist zur Eintreibung der Forderungen berechtigt. Bechthold Becker bekundet, dass er seine Mitschuldner schadlos halten werde, gleichwohl sie alle gemeinsam und unterschiedslos gegenüber dem Juden für Hauptgeld und Zinsen verpflichtet sind. [Heinrich Rumpenheimer siegelt.]

[Anno domini MᵒCCCᵒLXXXVIIᵒ,] feria secunda post beate Elizabeth. (1)

Rückvermerk:

Hebr. Rückvermerk: 'Bechtol Becker, 3. Tevet, 12 Gulden, Mittwoch, 149 nach der kleinen Zählung [= 1388 Dezember 2]. 15. Tevet, 14 Gulden und ein Halber' (2) (בכטול בקר ג׳ טבת י׳׳ב זהו׳ יו׳ ד׳ קמ׳׳ט ל׳׳פ. ט׳׳ו טבת י׳׳ד זהובי׳ וחצי)

(1) Die Urkunde wies Tilgungsschnitte auf.

(2) Der hebräische Rückvermerk ist in einem handschriftlichen Regest im Nachlass Moritz Stern überliefert (Jerusalem, CAHJP, P17-748, Nr. 46, S. 20).

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Orig. (verloren), dt., Perg. .

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 332, S. 130 f.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2081, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01sv.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht