Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2058

1387 März 7, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 3:

Die Geschwister Katharina und Peter, Enkel Peters und Kemmas, bekunden vor dem [Frankfurter] Bürgermeister Adolf Weiß d. Ä., dass sie dem Juden Johel, Schwiegersohn Heilmanns [von Marburg], und dessen Erben ihre Besserung und ihre gesamten Rechte an einem Haus und Hof, gelegen auf dem Steinweg zu Sachsenhausen bei dem Wagner Henne, sowie einen Morgen Kohlgarten, gelegen außerhalb Sachsenhausens gegenüber der Mühle der Deutschherren, für 42 Gulden verpfändet haben. Die Rückzahlung soll am Tag der Enthauptung Johannes' (VIII 29) erfolgen, widrigenfalls können Johel und seine Erben die Pfänder angreifen und damit nach Stadtrecht verfahren. Nach Auskunft von Katharina und Peter ist das Haus mit Zinsen in Höhe von zwei Gulden, 19,5 alten Hellern, 30 Pfennigen und vier Hühner belastet, während der Morgen Kohlgarten Eigentum und damit zinsfrei sei: Eintragung in das Insatzbuch der Stadt Frankfurt: Item Kathrine und Peder, geschwisterde, Pedir et Kemans diethern, hant virsast Johele, Heilmans eidin, judden suisque heredibus ire beszerunge und alliz ir recht eyns huses und eyns hoiffes, gelegen uff dem steineweg zu Sassinhusen an Hennen wenere, und dar tzu I morgen kappuz garten, gelegin uszwendig Sassinhuszin gein der dutzschin herren molen ubbir, vor XLII gulden, zu gelden zusschin hie und decollatio Johannis nest komed (1). Wo des nit gesche, so maͤg Johel vorgenant oder sin erbin dy beszerunge des vorgenanten hus und hoeffes und dartzuͤ den egenanten kappuz garten dar vor uffhalin uff halin und do midde gebaren, als der stede gesetze stet. Und irkanten sich auch Kathrine und Peder vorgenant, daz daz vorgenante hus und hoeff zu zinse geben jerlichs II gulden tzentzegestenhalben adlin heller, XXX phenninge und IIII huͤnir, illis habentibus, und sij der vorgenannte morgen kappuz garten eigin. Gescheen vor Adolffe Wiszin dem eldesten burgermeistere. Anno domini MᵒCCC LXXXVIIᵒ, quinta feria proxima post dominicam Reminiscere.

(1) 1387 August 29.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 28v, Orig., dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 327, S. 129.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2058, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01sc.html (Datum des Zugriffs)

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