Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2049

1386 Dezember 20, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 3:

Henne Brachtvogel von Gräfenhausen und seine Frau Katharina bekunden vor dem älteren [Frankfurter] Bürgermeister Adolf Weiß und den beiden [Frankfurter] Schöffen Jakob Knoblauch d. Ä. und Rulmann Weiß, dass sie dem Juden Heilmann von Marburg und dessen Erben zwei Häuser und Anwesen inklusive Zubehör, gelegen in der Neustadt am Judenfriedhof, für 26 Gulden verpfändet haben. Die Rückzahlung soll bis Ostern erfolgen, widrigenfalls können Heilmann und seine Erben die Pfänder angreifen und damit nach Stadtrecht verfahren. Darüber hinaus bekundete Henne, dass sich die vorgenannte Geldsumme aus 14 Gulden Hauptgeld und zwölf Gulden Zinsertrag zusammensetze und der Jude hierüber noch einen Schuldbrief besitze: Item Henne Brachtuͦgel von Grebinhusen, Kathrine uxor hand virs[az]t Heilmanne von Marpurg, juden, und sinen erbin zweyn husere und gesesze und waz dar tzuͦ gehorit, gelegin in der nuwenstad hinden an dem judden kyrchhoffe vor XXVI gulden, zuͦ gelden zusschin hyͤ und Ostern nest komd (1). Gesche des nit, so mag Heilman vorgenant oder sin erbin dyͤ vorgenanten zwey husere und waz dar zu gehoͤret dar vor uff holen und da midde gebaren, als der stede gesetze stet. Auch irkante sich vor uns Henne (2) vorgenant, daz der egenante somme geldes mit namen XIIII gulden heubtgeld sij und dyͤ ubbirgen XII gesuch sin der daruff gegangen sij, des der selbe judde eynen brieff noch inne habe. Gescheen vor Adolffe Wijszen dem eldesten burgermeistere. Do bij waren Jacob Clobelauch der eledeste und Rulman Wiesze, scheffene. Anno domini MᵒCCCᵒLXXXVIᵗo, in vigilia Thome apostoli.

(1) 1387 April 7.

(2) In der Vorlage notierte der Schreiber versehentlich Heilman, doch bemerkte er seinen Fehler und setzte über das -man kleine Punkte, welche die Tilgung dieses Wortteils anzeigen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 27r, Orig., dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 324, S. 128.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2049, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01s5.html (Datum des Zugriffs)

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