Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2035

1386 September 11

Die Richter und Schöffen am Gericht zu Wetzlar bekunden, dass vor ihnen Gerhard genannt Snauhard, Albrecht von Heuchelheim, Heinz, genannt Bard, und Johann, genannt Pußel, alle Bürger zu Wetzlar, geklagt haben, dass Reinhard genannt Osse, Bürger zu Wetzlar, die Kläger bei einem namentlich ungenannten Juden zu Wetzlar wegen eines Darlehens in Höhe von 18 Gulden versetzt habe und sie hiervon nicht auslöse, was ihnen für Rechnung, Einlager (leistunge) und Zinsertrag bislang mit rund 100 Gulden geschadet habe. Nachdem das Gericht Reinhard eine Frist von 14 Tagen zur Auslösung der Kläger gesetzt hatte, diese Frist mittlerweile jedoch vollständig abgelaufen ist, ohne dass eine Auslösung erfolgte, setzte das Gericht die Kläger in sämtliche Güter und Gülten ein, welche Reinhard von seinem verstorbenen Schwiegervater Damar von Montabaur geerbt hatte. Die namentlich genannten Kinder Reinhard übernahmen hieraufhin die finanziellen Verpflichtungen ihres Vaters und verkauften dem Dekan und dem Marienstift zu Wetzlar einige Zinsen sowie Weingärten. Als Zeugen fungieren Wigand Broschilt, Vogt, Heinemann Markel, Heinrich Snauhard, Heinrich Fulde, Eckard zu Nassau, Harpe von Limburg, Johann Lantmann, Hermann von Holzheim, Eberhard Holzheimer, Heinrich Snauhard d. J. und Gerbrecht Heinemann, Sohn Markels, alle Schöffen zu Wetzlar. Die Schöffen Heinemann Markel, Heinrich Snauhard d. Ä., Johann Lantmann und Hermann von Holzheim siegeln.

Datum et actum Mᵒ CCCᵒLXXX sexto, feria tercia infra octavas festi Nativitatis sancte Marie virginis gloriose.

Überlieferung:

Wiesbaden, HStA, Abt. 90, U 497, Orig., dt., Perg.; Wetzlar, PfarrA, Stiftskopialbuch, fol. 245v-246v (Abschr., 15. Jh.).

  • UB der Stadt Wetzlar 3, Nr. 403, S. 201.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2035, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01rz.html (Datum des Zugriffs)

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