Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2021

1386 August 15, [Frankfurt a. M.]

Im Jahr [13]86, an Maria Himmelfahrt, hat Henne Frienstein die [städtische] Waage und das Drittel des Hausgeldes aus dem Judenhaus auf ein Jahr, das heute beginnt, für 500 Pfund Heller und einen Gulden erstanden. Das vorgenannte Geld ist jeweils zur Hälfte an Michaelis sowie 14 Tage nach Ostern zu zahlen. Sofern Henne Frienstein die vorgenannten Einkünfte [aus der Waage und vom Hausgeld] länger behalten will, so hat er mit den Rechenmeistern eidlich vereinbart, dass er der Stadt die Hälfte des Hausgeldes [vom Judenhaus] während der beiden Messen abzuführen hat. Henne Frienstein und seine Frau haben zur Sicherheit ihr Eigen und Erbe verpfändet, wie dies im städtischen Insatzbuch festgehalten wurde.

Nota. Anno LXXXVI etc, ipso die Assumptionis Marie virginis, haid Henne Fryensteyn bestanden die wagen unde daz dritteil des husgeldes in dem judenhus, eyn jar, daz hude anged, umb Vᶜ unde I guͦlden, unde sal daz geld halb geben uff Michaelis neist komet (1) unde daz andir halbe deil viertzehen dage nach Ostern neist kompt (2). Er verhalde iz dan lenger mit der rechenmeister willen, alse er daz zuͦn heilgen gesworn hait, unde sollen [!] der stad daz tzweiteil des vorgenanten husgeldes in den tzweyn messen geben. Unde hant er und sin husfrauwe dar vor zu sicherheid in der stede buch virsast ir eigen unde erbe (3). Auch so ist Contze von […] (4) mit Hennen Frienstein in die sachen gereden unde haid von sich vor die summe geldis vor fol […] (5) gesast Jeckiln Cronen zuͤ Rodinstein unde had gesworn […] (6) Henne Frienstein. (7)

(1) 1386 September 29.

(2) Ostern datiert auf 1387 April 7.

(3) Hierzu Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 25v (1386 VIII 14): Nota, Johan Fryenstein, Gude uxoris, hand virsast den rechenmeistern von dez radis unde der stede Franckenfurt wegen ire beszerunge und al ir recht der husunge und gesesze, da sie itzunt inne wonen, gnant Fryenstein, und waz dar zu gehorit, daz gibit zu zinse Vj marg und druͦ lib. eweger gulde und XV guldin, die stent zu widdirkauf mit IjC und XXV guldin und dar zu ire beszerunge und al ir recht eyns garthen und waz dar zu gehorit, gelegen in der nuͦwinstat gein Hanse von Oppinheim, der gibbit zu zinse XXXVII solidos, vor VC libras und eynen guldin, zu gelden halb uff sant Michils dage nest kompt und halb XIIII dage nach Ostern darnach nest kompt. Zu welchir zijt daz nit geschee, so mogen die rechinmeistere die zu der zijt rechinmeistere sin, irer eyner odir me, die vorgenanten underpande vor daz irschenen gelt uff holen und da midde gebaren, als der stede gesetze stet. Gescheen vor Johanne vom Widdil, burgermeistere. Anno domini MᵒCCCᵒLXXXsexto [korrigiert aus: LXXXV], in vigilia assumptionis Marie viriginis gloriose. Der Eintrag ist gestrichen.

(4) Es folgt ein Herkunftsname, der jedoch aufgrund der Tilgung dieses Satzes nicht mehr lesbar ist.

(5) Es folgen ein bis zwei Worte, die aufgrund der Tilgung dieses Satzes nicht mehr lesbar sind.

(6) Es folgt ein Wort, das aufgrund der Tilgung dieses Satzes nicht mehr lesbar ist.

(7) Dieser letzte Satz, der mit 'Auch so ist…' beginnt, ist in der Vorlage - zusätzlich zum Gesamteintrag - durchgestrichen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Rechneiamt Ugb. 655, fol. 3v , Orig., dt., Papier.

  • Rothmann, Frankfurter Messen (1998), S. 124 f.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2021, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01rv.html (Datum des Zugriffs)

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