Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

Zurück zur Übersicht

2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 1963.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1966

1385 August 2, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 3:

Henne 'Zur Erle' hat vor dem [Frankfurter] Bürgermeister Heinrich von Holzhausen bekundet, dass er an Heinrich Weiß, Laulin Lenzel aus Straßburg und den Juden Seligmann seine Besserung und seine gesamten Rechte an dem Haus und Anwesen 'Zur Erle', namentlich seinen Halbteil hieran, für 32 Gulden verpfändet hat. Die Rückzahlung soll bis Pfingsten erfolgen, widrigenfalls sind die Gläubiger dazu befugt, das Pfand anzugreifen und damit nach Stadtrecht zu verfahren. Darüber hinaus hat derselbe Henne zur Erle seine Besserung und seine gesamten Rechten an dem vorgenannten Haus und Anwesen 'Zur Erle' für weitere 30 Gulden auch an den Kesselschmied Johann und dessen Frau Rile verpfändet. Dieser Kredit soll bis Maria Geburt, wenn die Frankfurter Messe endet, zurückgezahlt sein, widrigenfalls haben Johann und Rile bzw. ihre Erben das Recht, das Pfand anzugreifen und damit nach Stadtrecht zu verfahren: Item Henne zuͦr Erlin had versast Heinrich Wijszen, Laulyn Lentzeln von Straspurg (1) und Seligmann, dem judin, sine besserung und al sin recht des huses und geseszis zuͦr Erlin, mit namen sin halbe teyl, als in recht dar an, hinden und vorne, fur XXXII gulden, zuͦ bezalin zuͦsschen hie und Phingisten neist komet (2). Entedin sie diz nicht, so magen [!] sie dar affter die vorgenante besserung, al sin recht daran angreiffin und da mide gebarn, als der stede gesetze stet. Auch haid (3) der selbe Henne zuͦr Erlin sine besserung und sin recht dar uber uber die XXXII guldin vorgenant an dem egenanten hus und gesesze zuͦr Erlin versast Johanne kesselere, Rylen siner elichin wirten, fur XXX gulden, zuͦ bezalin zuͦsschen hie und unser frauwen dage Nativitatis Marie, als Frankfurter messe usged (4). Geschee dez nicht, daz dan Johann kesselere und Ryle vorgenant ader ire erbin die besserung und sin recht an dem egenanten hus und gesesze uber die vorgenanten XXXII guldin affter der vorgenanten zid mogen anfreiffin und da midde gebarn, als der stede gesetze sted. Gescheen vor Heinrich von Holtzhusen, burgermeister. Anno domini MᵒCCCLXXXV, crastino Peter ad vinculam. (5)

(1) Über der Zeile ist von Straspurg nachgetragen.

(2) 1386 VI 10.

(3) In der Vorlage korrigiert aus: hand.

(4) 1385 September 8.

(5) Der Eintrag ist gestrichen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 23r, Orig., dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 317, S. 125.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1966, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01ra.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht