Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 266

1360 September 24

Dekan und Kapitel des Liebfrauenstifts bekunden, dass sie mit Bürgermeistern, Schöffen und Rat zu Frankfurt einen Zinstausch vorgenommen haben, bei dem ein dem Liebfrauenstift zustehender Zins in Höhe von einer Mark [Pfennige], gelegen auf einer Hofstatt unter den Juden, auf der einst der Jude Jakob Halbbart wohnte, gegen einen der Stadt zustehenden Zins in Höhe von einer Mark [Pfennige], gelegen auf dem Haus Henne Jeckels in der Kruggasse, eingetauscht wurde. Der in der Kruggasse gelegene Zins, der an jährlich an Martini fällig wird, wurde einst zu Gunsten des Baus des Bartholomausstifts gestiftet und in der Folge von den Baumeistern an die Stadt verkauft. Die Aussteller kündigen das Siegel des Stiftskapitels an.

Wir, der dechen und daz capitel gemeinliche des stifftis uff unsir frauͦwen berge zuͦ Frankinford irkennen uns uffinliche mit diesem brieffe, daz wir von unsers egenant stifftis wegin eynen wezsel und eyne kuͦdunge han getan mit den erbern wisen luͦten, den buͦrgermeistern, den scheffin und dem rade zuͦ Frankinford mit eyner mark geldis, die wir und unsir stifft hatten und bis here han gehabit uff der hobestad undir den juͦden gelegen, da uffe etzwanne wonete Jacob Halppard der juͦde, gein eyner andern mark geldis, die zuͦ dem buͦwe zuͦ der parre gegebin wart und die die buͦrgermeistere und rad umb die buͦmeistere zuͦ der parre gekoufft hant. Und die selbe mark geldis ist gelegin in dem Cruͦgchingazsin uff Hennen Jakeln huͦs. Und han wir die vorgenante mark geldis undir den juͦden gelegin den buͦrgermeistern, den scheffin, dem rate und der stad zuͦ Frankinford umb die vorgenante mark geldis, die gelegin ist in der Cruͦchingazsen uff Hennen Jakeln huͦs und han wir fuͦr uns und von unsers stifftis wegin uff die vorgenante mark geldis uff der juͦdinhobestad under den juͦden gelegen, da etzwanne Jacob Halppard inne wonete, lutirliche und gentzliche verzegin. Und han auch gesprochin und sprechen mit diesem briffe fuͦr uns und unsern stifft, den buͦrgermeistern, scheffin und rate zuͦ Frankinford fuͦr die vorgenante mark geldis fuͦr rechte werschafft und sal uns und unserm stiffte dar gein werdin die vorgenante mark geldis gelegin uff Hennen Jakeln huͦs, und sal uns gefallen alle jar uff sant Mertins dag (1). Zuͦ urkunde dieser dinge, han wir der dechen und daz capitel gemeinliche des vorgenanten stifftis des selbin unsers capitils ingesigel an diesem brieff gehangen. Datum anno domini millesimo CCCᵒLXᵒ, quinta post diem sancti Mathei apostoli et ewangeliste.

(1) November 11.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Juden Urkunden 56, Orig., dt., Perg.; ebd., Liebfrauenstift Urkunden 715 (Gegenurkunde, Perg.).

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 175, S. 70 (Edition der Gegenurkunde).

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 266, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0128.html (Datum des Zugriffs)

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