Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

Zurück zur Übersicht

2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 201.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 201

1357 März 16

Der Ritter Gottfried von Stockheim bekundet für sich und seine Erben, dass ihm Ulrich, Herr zu Hanau, die zu Frankfurt neben dem Hof Volmars in Richtung der Brücke gelegene Judenhofstatt, die vorne an der Straßenseite fünfeinhalb Ruten, hinten an der Stadtmauer sechs Ruten und von vorne nach hinten elfeinhalb Ruten misst, wobei eine Rute 12,5 Fuß Länge hat, und welche Ulrich von Karl [IV.], römischem Kaiser und König zu Böhmen, zur Besserung seiner Reichslehen verliehen worden war, zur Besserung von Gottfrieds Mannlehen angewiesen habe. Sollten Gottfried oder seine Lehenserben sterben, so fällt die vorgenannte Judenhofstatt dem nächsten und ältesten Erben Gottfrieds als ewiges Mannlehen zu, wie Ulrich von Hanau als Zeichen besonderer Liebe und Freundschaft zu Gottfried bestimmt. Der Aussteller kündigt sein Siegel an.

Ich Gotfrid von Stogheim, ritter, bekenne offinlich an dysem brife fur mich und myne erben, um soliche judenhofstat, dy der durchluchtige furste her Karle, romischir keiser und kuniͤg zu Beheim, dem edeln myme gnedigin herren hern Ulrich, herren zu Hanauwͤ, und sinen erben zuͦ rechten manlehen geluhen hat zu bezzerunge anderer irer lehen, dy sie von dem riche han, in der stat zu Frankenfurd gelegin, dyͤ do hat von hern Volmars hove an gein der bruckin uf der strazzen sehstehalbe ruden, und hindin geyn der stede muren sehs ruden ubir twerch, und vorn an von der strazen biz henhinder an der lenge zwilftehalbe ruͦden, und ist dyͤ rude drizehindehalbiz fuͦzes lang, an geverde, dy selben vorgenante hofstat hat der vorgenante myn herre fur sich und sine erben geluhen mir und mynen lehenserben, ewiclich zu rechten manlehen von ym und sinen erben zu enphahin und zu haben, und an alle widerrede zu besitzen. Were auch sache, daz ich Gotfrid vorgenant und myne lehens erben von dots wegin abegingen und nicht lehens erben liszen, so hat mir und mynen erben der vorgenante myn herre fur sich und sine erben durch besonder liebe soliche fruͦntschaft getan, daz uns nehistin erben, wer der eldiste ist, dyͤ vorgenante hofstat von yͤme und sinen erben ewiclich zuͦ rechten manlehin sal enphan, besitzen und haben in lehens wize, ane alle geverde. Dez zuͦ urkuͦnt han ich Gotfrid vorgenant fur mich und myne erben myn ingesigel an dysen brif gehangin. Geben nach gots geburt druzenhuͦndert iar darnach in den syben und funfzegistin iare, an dem nehistin donrstage vor mittirfastin.

Rückvermerk:

Gotfryd von Stogheim (gleichzeitig)

Überlieferung:

Marburg, StA, Urk. 67, Nr. 2800, Orig., dt., Perg.

  • Documenta aus dem Hanau-Müntzenbergischen Archiv, Lit. A, S. 3.
  • UB zur Geschichte der Herren von Hanau 3, Nr. 200 Anm., S. 221 f.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 201, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-010v.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht