Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 174

[zwischen 1354 Januar 16 und 1356 Dezember 31]

Eine chronikalische Notiz berichtet davon, dass Papst Innozenz [VI.] an den 16. Kalenden des Februar 1354 (anno 1354, XVI kalendas februarii) (1) den Bruder Thomas, Generalvikar der Augustiner-Eremiten, erlaubt habe, geeignete Orte für Klostergründungen seines Ordens zu suchen. Nachdem Erzbischof Gerlach von Mainz Thomas am vorletzten Tag des März 1356 (anno 1356, penultima martii) (2) die Erlaubnis erteilt habe, in Frankfurt nach einer geeigneten Stätte zu suchen, und ihm zuvor bereits durch Kaiser Karl IV. am Mittwoch vor St. Thomas 1355 (feria quarte ante Thome anno regnorum imperat X, imperii vero I) (3) zahlreiche jüdische Hofstätten, die im Jahr 1349 zerstört worden waren, angewiesen hatte, um hierauf ein Kloster zu errichten, stellte Bruder Thomas fest, dass dieselben Hofstätten bereits zum Friedhof des St. Bartholomäusstifts eingezogen worden waren, während andere zuvor noch wüste Hofstätten zwischenzeitlich wieder aufgebaut worden waren. Der noch verbliebene Platz war jedoch zu klein, um hierauf ein Kloster zu errichten. Aus diesem Grund zerschlugen sich die Pläne, gleichwohl sie von vielen Mächtigen gefördert worden waren.

(1) 1354 Januar 17. Eine entsprechende Urkunde Papst Innozenz' VI. ist nicht nachzuweisen.

(2) 1356 März 30. Eine entsprechende Urkunde Erzbischof Gerlachs von Mainz ist nicht nachzuweisen.

(3) Die Angabe des Tages findet sich in REM 2, 1, Nr. 573, S. 173, mit Bezug auf ein verschollenes Manuskript; bezüglich des Jahres verweist die Angabe der Königsjahre auf 1356, die der Kaiserjahre auf 1355. Da die Urkunde jedoch vor März 1356 ausgestellt worden sein muss, ergibt sich als Ausstellungsjahr 1355, in dem der Mittwoch vor St. Thomas auf den 16. Dezember fiel. Eine entsprechende Urkunde Kaiser Karls IV. ist nicht nachzuweisen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Ms. Glauburg 1838, fol. 557, Nr. 55 (verloren), Orig., dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 157, S. 61.
  • REM 2, 1, Nr. 573, S. 137;
  • Battonn, Oertliche Beschreibung 3 (1864), S. 240, Anm. 217.
  • Schnur, Juden in Frankfurt (2017), S. 211.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 174, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-010b.html (Datum des Zugriffs)

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