Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2263

1389 [zwischen November 15 und 23], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1389: (1)

fol. 51v:

[1.] Göbel von Hochstadt hat bekannt, dem [Juden] Johel 15 Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden, wie dies sein Schuldbrief besagt.

[2.] Bracht Riffian hat bekannt, dem Juden Heilmann sechseinhalb Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

fol. 52r:

[3.] [Die Jüdin] Zorline hat gegen Fikel auf dem Kornmarkt (uffme kornmercte) einen Zahlungsbeschluss über vier Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[4.] Der Jude Johel hat gegen Irmel Teufel (Dufeln) ein Urteil erwirkt, da sie ihre nicht näher bezeichneten Pfänder gewährt habe (daz sie yre phande gewert had). [Als Zeuge: der weltliche] Richter Herbord.

fol. 52v:

[5.] Henne Bock hat bekannt, dem Juden Johel drei Gulden weniger einem Ort zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[6.] Die nicht namentlich genannte Ehefrau des Kannengießers (kannengieszers) hat bekannt, einer nicht namentlich genannten Person vier Gulden und einen Ort an [Haus-] Zins zu schulden, nachdem dieser ihre Gerätschaften (ir gerede), die bei der Jüdin Besselin hinterlegt sind, bekümmert hatte.

[7.] Der Harnischmacher (sarwertir) Heilchin hat bekannt, dass er dem Juden Seligmann wegen einer Schuld in Höhe von drei Gulden zuzüglich der Zinsen nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) geben wolle.

[8.] Conze von Bornheim, Schwiegersohn Rudolfs, hat bekannt, dem [Juden] Seligmann das zu schulden, was sein Schuldbrief besagt.

[9.] Der Harnischmacher (sarwertir) Heilchin hat bekannt, der Ehefrau [des Juden] Abraham 32 Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[10.] Henne, ein Bäcker von Bornheim (becker von Burnheim), hat bekannt, dem sogenannten Prussen drei Gulden und einen Ort zu schulden, die er ihm in 14 Tagen zu bezahlen verspricht. Widrigenfalls kann Prusse es unter den Juden [auf Hennes Schaden] gewinnen (dede er des nyͤt, so mochte er es under den judden gewinnen).

[11.] Engelbrecht und Eckhard, Spengler und Gebrüder, haben bekannt, dem Juden Wolf sechs Pfund Heller und zwei Turnosen - jeweils zuzüglich der Zinsen - zu schulden, wie dies ihr Schuldbrief besagt.

[12.] Peter Fechir hat bekannt, dem [Juden] Seligmann das zu schulden, was sein Schuldbrief besagt.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 28, fol. 51v-52v, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 752.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2263, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00yo.html (Datum des Zugriffs)

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