Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2117

1388 März 16, [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1388:

fol. 21v: (1)

[1.] Conze Luszer hat bekannt, dem Juden Abraham sechs Pfund Heller zu schulden.

[2.] Der Jude Heilmann hat aufgrund einer Forderung in Höhe von fünfeinhalb Gulden zuzüglich der Zinsen einen Kummer getan, der sich auf das Haus Heinz Herpens von Bürgel erstreckt, welches zu Sachsenhausen gelegen ist.

[3.] Der Jude Heilmann hat zugestimmt, wegen eines nicht näher bezeichneten Vergehens [von ihm] gegenüber dem sogenannten Goldmaul eine Strafe zu verbüßen. Er hat bezahlt. Heilman jude wil mit willen ein missetat verbuͤszen von Guldenmules wegin. Pagavit. (2)

fol. 22r: (1)

[4.] Rule Keiser hat bekannt, dem Juden Abraham 32 Gulden zu schulden.

[5.] Der Jude Ber [von Seligenstadt] hat ein Urteil gegen den Steinmetzen (steinmetze) Rudolf erwirkt, wonach dieser ihm gegenüber Sachwalter in Betreff zweier Schuldbriefe - einer betrifft das Dorf Seckbach, der andere das Dorf Dorfelden (einen brief von Seckebach et alteram von Dorfelden) - zu sein hat.

fol. 22v:

[6.] Die beiden Juden und Brüder Morse und Ber, Söhne Simons von Seligenstadt, haben aufgrund einer Forderung in Höhe von 200 Pfund Heller vier Morgen Weingarten, gelegen am Fersborn, sowie die Besserung eines Gartens inklusive aller zugehörigen Zinsen, gelegen auf einer Hofstätte zu Sachsenhausen an dem Ort, wo die von Hohenrad gebaut haben, aufgeboten. Diese Grundstücke wurde ihnen zurvor von Frau Christine, Witwe des [Ritters und] Herrn Rudolf von Sachsenhausen, und ihren beiden Söhnen, Ritter Friedrich und [Ritter] Wolf von Sachsenhausen verpfändet, wie aus einem Eintrag im städtischen Insatzbuch (5) (in der stede buch) hervorgeht. Feria secunda post Judica (4).

(1) Aus dem Nachlass von Hektor Ammann (Frankfurt, ISG, S 1 / 425), Exzerpt zum Schöffengerichtsbuch für das Jahr 1388, ergibt sich, dass die Einträge auf fol. 21v und 22r auf den 16. März 1388 datieren.

(2) Der Eintrag ist gestrichen.

(3) FW02, Nr. 1755.

(4) Dieser Eintrag ist mit der oben zitierten Datumszeile gedruckt bei Thomas, Oberhof (1841), Nr. 37, S. 310.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 27, fol. 21v-22v, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 733;
  • Thomas, Oberhof (1841), Nr. 37, S. 310 (nur [6.]).

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2117, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00ve.html (Datum des Zugriffs)

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