Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 2038.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2041

1386 [zwischen September 20 und Dezember 31], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1386: (1)

fol. 52v:

[1.] [Die Jüdin] Rechelin, Schwiegermutter Joselins von Marburg, hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) der Ehefrau des Herrn und Ritters Rudolf von Sachsenhausen aufgrund einer Schuld in Höhe von 30 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 53r:

[2.] Conze Luszer hat bekannt, dem [Juden] Josef von Miltenberg 14 Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[3.] [Der Jude] Josef von Miltenberg hat gegen Conze Luszer wegen [dessen Bürgerschaftsverpflichtung für] Konrad Kloppel (von Conrads Cloppels wegin) einen Zahlungsbeschluss über sieben Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 53v:

[4.] [Der Jude] Seligmann von Gelnhausen hat gegen Clas Kutz wegen [dessen Bürgerschaftsverpflichtung für] seinen Bruder Christian (von sines brudir wegin Cristans) einen Zahlungsbeschluss über sechs Gulden einen Ort zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[5.] Der Jude Ber [von Seligenstadt] hat aufgrund einer nicht genannten Forderung, die er mit einem Schuldbrief belegt hat, einen Kummer getan, der sich auf Eigen und Erbe Conzes zur Wiese erstreckt.

[6.] [Der Jude] Joselin, Sohn des Judenarztes (judenartzitis) Jakob [von Straßburg], hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) des Altschuhflickers, der Kleingeld genannt wird (Cleyngeld, der rusze), aufgrund einer Schuld in Höhe von siebeneinhalb Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[7.] [Der Jude] Morse, Sohn Simons [von Seligenstadt], hat eine spezielle Kopfbedeckung und eine weitere Kopfbedeckung (I hube mit eyner slappen und eyne slappe) des Haubenschmieds (hubinsmed) Peter aufgrund einer Schuld in Höhe von einem Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 54r:

[8.] Sipel, Sohn Sipels auf dem Weinberg, hat bekannt, dem Juden Heilmann 15,5 Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

fol. 54v:

[9.] [Die Jüdin] Rechelin, Schwiegermutter Joselins von Marburg, hat drei silberne, vergoldete Gürtel und Ketten (III silbern ubirguldite gurtele und kedin) des Herrn [und Ritters] Rudolf von Sachsenhausen aufgrund einer Schuld in Höhe von 150 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[10.] [Die Jüdin] Rechelin, Schwiegermutter Joselins [von Marburg], hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) des Gipel zur Ecke aufgrund einer Schuld in Höhe von 60 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[11.] [Der Jude] Johel, Schwiegersohn Heilmanns, hat eine Perlenkrone und einen Pelzmantel (I perline crone und eyne phehe mantel) der Edelfrau (die etel frouwe) Kunigunde von Limburg aufgrund einer Schuld in Höhe von 26 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[12.] Der Jude Man hat ein Haus (ein hus) des Conze Scheltener aufgrund einer Schuld in Höhe von 42 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[13.] [Die Jüdin] Seligkeit, Ehefrau des Judenarztes (judenartzit) Jakob [von Straßburg], hat ein Trinkfass (dringefasze) Gottfrieds zu Hanau (Godefrid zu Hennouwe) aufgrund einer Schuld in Höhe von 36 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[14.] [Die Jüdin] Seligkeit, Ehefrau des Judenarztes (judenartzit) Jakob [von Straßburg], hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) des Meisters und Schneiders, der Züricher genannt wird (meister Zurcher, der snyder), aufgrund einer Schuld in Höhe von vier Gulden aufgeboten.

fol. 55v:

[15.] [Der Frankfurter Bürgermeister] Herr Heinrich von Holzhausen hat bekannt, der Jüdin Zorline das zu schulden, was sein Schuldbrief besagt.

[16.] Die Jüdin Zorline hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) Metzes, Witwe des sogenannten Worstebendils, aufgrund einer Schuld in Höhe von zehn Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[17.] Der getaufte Jude Henselin (Henselin, der gedauffte juden man) überbringt [als Bote des Schöffengerichts] einen Verkündigungsbrief des Schultheißen in einer nicht überlieferten Klagesache. (2)

fol. 56r:

[18.] Der Jude Man hat gegen Kune, Schwiegersohn Schrots von Sulzbach, einen Zahlungsbeschluss über 50 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt, da dieser ihm hierfür nach Auskunft seines Schuldbriefes als Bürge verpflichtet ist.

fol. 56v:

[19.] [Die Jüdin] Seligkeit, Ehefrau des Judenarztes (judenartzit) Jakob [von Straßburg], hat drei Pferde (III pherde) der Frau Bene zur Wiese aufgrund einer Schuld in Höhe von 22 Gulden aufgeboten.

[20.] [Die Jüdin] Seligkeit, Ehefrau des Judenarztes (judenartzit) Jakob [von Straßburg], hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) Henne Schütz' von Sachsenhausen aufgrund einer Schuld in Höhe von zwei Gulden und zwei Turnosen aufgeboten.

fol. 57r:

[21.] Jeckel Lenziln hat gegen [den Juden] Jakob, Schwiegersohn Josefs, und den Juden Johel einen Zahlungsbeschluss über 15 Gulden [Haus-] Zins (XV guldin cinsis) erwirkt.

fol. 57v:

[22.] Gerlach Gast hat bekannt, dem [Juden] Seligmann von Gelnhausen drei Pfund Heller zuzüglich des Judenschadens (und den judenschadin) zu schulden.

[23.] Henne von Hausen hat sich von dem Juden Man, Sohn Keles, in Betreff einer Schuld in Höhe von fünf Gulden gelöst.

fol. 58r:

[24.] Gipel zum Eber (3) hat bekannt, der Jüdin Zorline das zu schulden, was ihr Schuldbrief besagt.

[25.] Henne Brachfolgel hat bekannt, dem Juden Heilmann wegen [einer Bürgschaftsverpflichtung für] Henne, Sohn Fies, 26 Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[26.] Henne bei dem Falltor von Hohenstadt (bij dem faltdor von Hoinstad) hat bekannt, dem Juden Heilmann 19 Gulden und drei Schilling Heller zuzüglich der Zinsen zu schulden.

fol. 58v:

[27.] Der Jude Liebertrud hat gegen den Bender Alheid auf dem Steinweg einen Zahlungsbeschluss über 60 Gulden zuzüglich des Judenschadens erwirkt.

[28.] Der Jude Heilmann hat gegen Hermann Löwe einen Zahlungsbeschluss über 22 Viertel Wein (XXII virteil wins) sowie fünf Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[29.] Der Jude Heilmann hat gegen Henne Prim von Rodau einen Zahlungsbeschluss über zwölf Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[30.] Der Jude Heilmann hat gegen Gerlach Gast einen Zahlungsbeschluss über zehn Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 59r:

[31.] Conzechin Kloppel und seine Ehefrau Else [von] Mönchsberg haben bekannt, dem [Juden] Joselin von Marburg das zu schulden, was ihr Schuldbrief besagt.

[32.] Kulmann Junge hat bekannt, dem Juden Seligmann 20 Gulden zu schulden, wie es sein Schuldbrief besagt.

[33.] Die Holzschuhmacherin (holtzschuwern) Elechin hat bekannt, dem Juden Heilmann zehn Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

fol. 59v:

[34.] [Der Jude] Johel, Schwiegersohn Heilmanns, hat aufgrund einer Forderung in Höhe von zwei Gulden zuzüglich der Zinsen einen Kummer erwirkt, der sich auf den gesamten Besitz Katharinas erstreckt, den sie im Haus Slegels hinterlegt hat.

[35.] Der Jude Heilmann hat gegen Conze Crebil wegen [dessen Bürgschaftsverpflichtung für den sogenannten] Welker (von Welkirs wegin) einen Zahlungsbeschluss über 20 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[36.] Der Jude Heilmann hat gegen Fritz bei dem Falltor von Hohenstadt (bij dem faltdor von Hohinstad) einen Zahlungsbeschluss über vier Pfund Heller zuzüglich der Zinsen von fünf Jahren erwirkt.

fol. 60r:

[37.] [Die Jüdin] Rechelin, Schwiegermutter Joselins von Marburg, hat einen silbernen Gürtel (I silbern gurtel) des Jungherren Gerhard von Nauheim aufgrund einer Schuld in Höhe von 28 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[38.] Der Jude Josef von Miltenberg hat zwei Pferde, 13 silberne Schalen, 2 silberne und gemusterte Becher und einen vergoldeten Silbergürtel (II pherde, XIII silbern schalen, II silbern zwefeldige koppe und I ubirgulditer silbern gurtel) Johann Muls aufgrund einer Schuld in Höhe von 90 Gulden zuzüglich der Zinsen sowie der Verpflegungskosten [für die beiden vorgenannten Pferde] (und atzunge) aufgeboten.

fol. 60v:

[39.] Jost von Sulzbach hat gegen den Juden Man einen Zahlungsbeschluss über zwei Gulden erwirkt.

fol. 61r:

[40.] Der Jude Man hat ein Haus (ein hus) des waner Heilmann aufgrund einer Schuld in Höhe von viereinhalb Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 61v:

[41.] Conze von Rüdesheim (Rudinsheim) hat bekannt, dem Juden Heilmann das zu schulden, was sein Schuldbrief besagt.

fol. 62r:

[42.] Henne Brachfogel hat bekannt, dem Juden Heilmann 13 Gulden sowie weitere acht Gulden zu schulden.

[43.] Der Jude Man soll dem Schultheißen und der Stadt [Frankfurt wegen eines nicht näher genannten Vergehens] zwei Gulden zahlen (Man, der jude, sal gebin dem schultheiszin II guldin und der stad II guldin). (6)

fol. 62v:

[44.] Arnold zu Spangenberg hat einen Kummer erwirkt, der sich auf die Besserung der Pfänder Happels 'Zur Erle' (3) erstreckt, welche bei dem namentlich nicht genannten Judenmeister (hinder der juden meister) hinterlegt sind, wie Arnold es bereits Heinrich Weiß verkündet hat.

[45.] Der Jude Heilmann hat gegen Henne Brachfogel einen Zahlungsbeschluss über sechs Gulden zwei Turnosen zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 63r:

[46.] [Der Jude] Liebermann von Linnich hat fünf Ellen Tuch (V elen duchis) Henne Glauburgs aufgrund einer Schuld in Höhe von 32 Schilling Heller zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[47.] [Der Jude] Liebermann von Linnich hat einen Mantel und einen Pelzmantel (I mantel und I daphart) Thilechins von Mainz aufgrund einer Schuld in Höhe von sieben Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 64r:

[48.] Der Jude Heilmann hat aufgrund einer durch seinen Schuldbrief belegten Forderung in Höhe von 16 Gulden zuzüglich der Zinsen sein Jahrgewende (iargewende) geöffnet, in Betreff dessen er bereits einen Kummer erwirkt hatte, der sich auf Eigen und Erbe Adolf Knoblauchs erstreckt.

fol. 64v:

[49.] Der Jude Heilmann hat bekannt, Bracht Riffean fünfeinhalb Gulden zu schulden.

fol. 65r:

[50.] Der Jude Josef von Miltenberg hat zwei Fässer Wein (II fas wins) Heilmann Drotzes aufgrund einer Schuld in Höhe von zehn Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 65v:

[51.] Der Jude Seligmann hat gegen Henne Prim von Oberrad (von Obirrodde) wegen [dessen Bürgschaftsverpflichtung für den sogenannten] Crebils (von Crebils wegin) einen Zahlungsbeschluss über acht Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[52.] Der Jude Heilmann hat gegen den Schneider (snider) Heinz Rot einen Zahlungsbeschluss über neun Gulden, vier Turnosen und drei Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[53.] Der Jude Heilmann hat gegen Henne Glinder, einen Fleischer von Hohenstadt (metzeler von Hoinstad), einen Zahlungsbeschluss über drei Pfund Heller zuzüglich der ins fünfte Jahr laufenden Zinsen (und den gesuch in daz funffte iar) erwirkt.

[54.] Der Jude Heilmann hat gegen Heinz Bopp von Rodau (von Rodde), Schwager des Benders Geisos, einen Zahlungsbeschluss über zwei Pfund vier Schilling Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[55.] Der Jude Heilmann hat gegen Leze [von Bergen] wegen [ihrer Bürgschaftsverpflichtung für den] Bäcker Berthold (von Bertold beckirs wegin) einen Zahlungsbeschluss über sechs Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 66r:

[56.] Der Jude Jakob, Schwiegersohn Josefs von Miltenberg, hat einen silbernen Esel an einer Kette (I silbern esel an eyner kedin) Thilmanns zu Rieneckin (3) aufgrund einer Schuld in Höhe von fünf Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[57.] Der Jude Jakob, Schwiegersohn Josefs von Miltenberg, hat einen Schleier (I sleyer) Thiles von Mainz aufgrund einer Schuld in Höhe von zweieinhalb Gulden aufgeboten.

fol. 66v:

[58.] Der Jude Heilmann hat bekannt, dass er die wegen Herrn Peter von Eschbach verhängte Strafe verbüßen wolle (Heilman der jude wil mit willin die missetad vorbuzsen, alse von hern Peters wegin von Esschebach). (4)

fol. 67r:

[59.] Der Jude Josef von Miltenberg hat aufgrund einer Forderung in Höhe von 1.200 Gulden einen Kummer geöffnet, der sich auf eine nicht genannte Menge Wein der Stadt und der Bürgergemeinde zu Marburg (alse von der stede und burger gemeynlichin wegin zu Margpurg) erstreckt und der bei Heile Schenckenberg, in einer Kammer [des Hauses] 'Zum Goldstein' und im Haus Henne Muls hinterlegt sind.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

(2) So nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 725, jedoch ohne weiterführende Angaben.

(3) Hausname in Frankfurt.

(4) Der Eintrag ist gestrichen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 26, fol. 52v-67r, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 724-728.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2041, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00uz.html (Datum des Zugriffs)

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