Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2013

1386 Juni 27, [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1386:

fol. 27v:

[1.] Der Jude Johel hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) Henne Muls aufgrund einer Schuld in Höhe von 100 Gulden aufgeboten.

[2.] Der Jude Heilmann hat gegen Henne, einen Schneider von Ginsheim (snyder von Gynnenheim), einen Zahlungsbeschluss über fünf Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[3.] Der Jude Heilmann hat gegen Sipel Altenburger einen Zahlungsbeschluss über 24 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[4.] Sipel Altenburger und Conze Werner haben bekannt, dem Juden Heilmann unterschiedslos (unverscheidinliche) 19 Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[5.] Der [Frankfurter] Bürgermeister Heinrich von Holzhausen hat im Auftrag der Stadt (von der stede wegin) und aufgrund einer Forderung in Höhe von 120 Gulden einen Kummer erwirkt,, der sich auf die Besserung der nicht näher bezeichneten Pfänder Friedrich Holzapfels erstreckt, welche bei der Jüdin Zorline, [dem Juden] Seligmann mit der Beule (mit der bulen) und [dem Juden] Joselin, Sohn des Judenarztes (judenartzit) Jakob [von Straßburg], hinterlegt sind. Zuvor hatte Clas Rabenfutter (Rabinspise), ein Bote, zu den Heiligen geschworen, dass er ihm (Friedrich) den Verkündigungsbrief des [Frankfurter] Schultheißen persönlich übergeben habe. (1)

fol. 28r:

[6.] Seligmann, Jude von Gelnhausen, hat gegen den Altschuhflicker (ruser) Kune einen Zahlungsbeschluss über acht Gulden erwirkt, da dieser ihm wegen Happel ein Sachwalter ist.

[7.] Seligmann, Jude von Gelnhausen, hat gegen Fritz, den Schultheißen von Bischofsheim (schultheizse von Bysschovesheim), einen Zahlungsbeschluss über vier Gulden erwirkt.

[8.] [Der Jude] Josef von Miltenberg hat gegen den Fleischer (metzeler) Dulde Birnitz einen Zahlungsbeschluss über 25 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 28v:

[9.] Goswin von Königstädten (von Stedin) hat bekannt, [dem Juden] Joselin von Miltenberg sieben Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[10.] Heinz Krey von Feschenheim hat bekannt, dem [Juden] Joselin von Miltenberg 17 Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[11.] Nota, der Kesselschmied und Meister Johann (meister Johan kesseler) hat aufgrund einer Forderung in Höhe von 30 Gulden den Halbteil des Hauses und Anwesens 'Zur Erle', welches ihm Henne zur Erle zuvor für 32 Gulden verpfändet hatte, aufgeboten. Darüber hinaus ist [dieselbe Haushälfte] ebenfalls an Heinrich Weiß, Lanwelin, Lentzelin und den Juden Seligmann verpfändet, wie aus einem Eintrag im städtischen Insatzbuch (2) (in der stede buch) hervorgeht. (1)

(1) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 721, fand diese Verhandlung am 27. Juni 1386 statt.

(2) Vgl. FW02, Nr. 1966.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 26, fol. 27v-28v, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 720 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2013, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00ui.html (Datum des Zugriffs)

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