Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

Zurück zur Übersicht

2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 1991.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1994

1386 [zwischen März 28 und April 4], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1386: (1)

fol. 6r:

[1.] Else, Tochter des Kohlenhändlers (kalirs) Conze, hat sich von dem Schneider (snyder) Heinz, ihrem Ehemann, gelöst, nachdem er ihren Besitz (daz ire) bekümmert hatte, der bei [dem Juden] Joselin, Sohn des Judenarztes (judenartzit) Jakob [von Straßburg], hinterlegt ist.

fol. 6v:

[2.] Die Jüdin Kele hat eine Kuh (I kw) Conzes zur Wiese aufgrund einer Schuld in Höhe von vier Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[3.] Der Prokurator, der Augsburger genannt wird (Auspurger procurator), hat gegen die Jüdin Zorline einen Zahlungsbeschluss über zehn Gulden erwirkt, die aus nicht näher bezeichneten Diensten resultieren, welche er für sie und ihren Mann geleistet habe (fur dinst, den he irme manne und ir getan hat).

fol. 8v:

[4.] Der Jude Johel hat nicht näher bezeichnete Pfänder des sogenannten Rorich aufgrund einer Schuld in Höhe von sechs Gulden aufgeboten.

[5.] Die Höckerin (hocke) Ellechin hat gegen Drude, die Magd des Judenarztes Jakob [von Straßburg] (Druden, Jacob judenartzit magit), ein [Straf-]Urteil erwirkt, da Drude Ellechin als bösartige und meineidige Jüdin bezeichnet hatte, woraufhin ihr der Stadtfrieden geboten wurde (daz sie sie habe geheizsen eyne meynidige bosewichten juden, alse ir der stede fride ist geboden). (2)

fol. 9r:

[6.] Der Jude Johel hat gegen Heinrich Herdan einen Zahlungsbeschluss über zwölf Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[7.] Der Jude Heilmann hat gegen den Sohn Henne Husens von Bergen wegen [dessen Bürgschaftsverpflichtung für] Crymme von der Kanne (alse von Crymmen wegin von der Kannen) einen Zahlungsbeschluss über zwei Pfund Heller zuzüglich der ins fünfte Jahr laufenden Zinsen (und den gesuch in das funffte iar) erwirkt.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

(2) Der Eintrag ist gestrichen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 26, fol. 6r-9r, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 717 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1994, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00u4.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht