Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 119

1349 Juni 28, Frankfurt a. M.

Karl [IV.], römischer König und König zu Böhmen, bekundet, dass er der Stadt und den Bürgern zu Frankfurt, seinen lieben Getreuen, die dortigen Juden, seine Kammerknechte (unsir camerknechte daselbist), für eine bestimmte Summe Geld verpfändet habe und der Stadt versprochen habe, die Willebriefe der Kurfürsten zu dieser Verpfändung zu besorgen. (1) Nachdem die beiden Kurfürsten Rudolf, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern, sowie Ludwig, Herzog in Bayern, ihre Zustimmung bereits in schriftlicher Form gegeben haben (2) und die übrigen Kurfürsten ihre Zustimmung noch erteilen sollen, verspricht Karl [IV.], insbesondere (besundir) die Zustimmung des Erzbischofes Gerlach von Mainz erwirken zu wollen (daz er ouch seine versigelte brive geben sol in aller der masze, als andere kurfursten ane geverde). Der Aussteller siegelt.

Der geben ist ze Frankenford, noch Crists geburt drewtzenhundert und newn und viertzig iar, an santh Petirs und Pauwels abent, im dritten jar unsir reiche.

(1) FW02, Nr. 113.

(2) FW02, Nr. 114 und FW02, Nr. 116.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Privilegien 93, Orig., dt., Perg.; ebd., Kopialbuch 5, Nr. 25, fol. 25r (14. Jh.).

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 146, S. 56;
  • Wolf, Geschichte (1877), S. 72;
  • MGH Const. 9, Nr. 364a, S. 274;
  • REM 1, 2, Nr. 6291, S. 691;
  • Inventare des Frankfurter Stadtarchivs 3, S. 9.

Kommentar:

Nach einer Archivnotiz des späten 15. Jahrhunderts zahlte der Frankfurter Rat für die Ausfertigung dieses Diploms 135 Pfund Heller an die königliche Kanzlei (Frankfurt, ISG, Juden Akten 700, fol. 1r: Item desz richs brieve dasz bischoff Gerlach von Mentz sinen brieff der stat zu Frankfurt von der judden wegen geben solle Iᶜ XXXV [libras]).

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 119, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-002c.html (Datum des Zugriffs)

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