Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 115

1349 Juni 25, Frankfurt a. M.

Ludwig, Markgraf zu Brandenburg und zur Lausitz (Lusitz), oberster Kämmerer des Reiches, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Bayern und zu Kärnten (Kerenden), Graf zu Tirol und zu Gortz, Vogt der heiligen Gotteshäuser zu Ageley, zur Trient und Brixen, bekundet, dass Karl [IV.], römischer König und König zu Böhmen, den Schöffen, dem Rat und den Bürgern zu Frankfurt für 15.200 Pfund Heller zu Ehren und Nutzen des Reiches (dem reiche zu eren und zu nuͦtze) die derzeit und zukünftig zu Frankfurt gesessenen Juden, arm und reich, mit Leib und Gut unter Ausstellung einer Urkunde verpfändet hat. (1) Ludwig verspricht, die verpfändeten Juden zu schirmen und zu schützen und die Verpfändung in der geschehenen Form zu achten. Der Aussteller siegelt.

Der geben ist zu Frankenfurt, dez nechsten donerstags nach sand Johans baptisten tag, do man zalt von Cristus geburt dreutzehenhundert jar und dar nach in dem neun und virzigsten jar.

(1) FW02, Nr. 113.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Priviliegien 89, Orig., dt., Perg.; ebd., Kopialbuch 5, Nr. 33, fol. 29r (14. Jh.).

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 144, S. 55.
  • MGH Const. 9, Nr. 363b, S. 274;
  • RI 8, Nr. 1036, S. 84 (erwähnt);
  • Inventare des Frankfurter Stadtarchivs 3, S. 9;
  • Selecta Iuris 6, Nr. 5, S. 569.

Kommentar:

Nach einer Archivnotiz des späten 15. Jahrhunderts zahlte der Frankfurter Rat für die Ausfertigung dieses Diploms 136 Pfund Heller an die königliche Kanzlei (Frankfurt, ISG, Juden Akten 700, fol. 1v: Item marggrave Ludwig von Brandenburg brieve dasz er entheist uns by der obgenant verpfendung zu schirme Iᶜ XXXVI [libras]).

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 115, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0029.html (Datum des Zugriffs)

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