Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 133

1334 November 21

Ritter Lupelin von Göns bestätigt, dass ihm die Junker Philipp der Ältere und Philipp der Jüngere von Falkenstein 350 Mark Wetterauer Pfennige (drei Heller auf den Kölner Pfennig gerechnet), die ihm ihr Fürst Landgraf Heinrich von Hessen schuldig war, aus den Einkünften des Landgrafen in Gießen gezahlt haben: nämlich 200 Mark Silber am (vergangenen) Margarethentag (1334 VII 13). Die übrigen 150 Mark werden ihm am (kommenden) Johannestag in der Frankfurter Messe (1335 VIII 29) vom Frankfurter Juden Josef von Münzenberg gezahlt. Der Aussteller siegelt.

Ich Lupelin eyn ritter von gunst dun kunt allen luden dy dissen brif lesent oder horent lesen, das […] Juncheren von Valkinstein der aldeste und dy jungesten mir betzalt han von irs hochgeboren fursten wen myns junchherren Heinrichs des lantgreven und herren hesselandes fyrdehalphundert mark wedereubescher pennige, dri haller vor den colschen, der hant sie mir betzalt zwei hundirt mark uz dem ersten gelde, daz sie gaben von dy Giszen an sente Magareten dag, und andirhalphundert marc hant sy mir betzalt an Josebe von Myntzenberg, eyn juden zu Frankenfurt, uz den ander gelte, daz si auch geben von dy Giszen in der jarsfryst uf sante Jo[hannis] dag in Frankenfurtin messe. Und der ich sy der firdehalphundert marg penige ledig un quit. Dez zu urkunde haken ich myn Ingesigel an dysen brif. Der gegeben wart nach gots geburte druzehenhundirt jar in dem firundrizzigstein jare of den nehesten mandag nach sente Elsabeth dage.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, B 9, Nr. 41, Orig., dt., Perg.

  • Quellen zur Geschichte der Juden im HSTA Darmstadt, Nr. 46, S. 16;
  • Solmser Urkunden 1, Nr. 180, S. 64.

Kommentar:

Die Zahlung durch Josef von Münzenberg beruhte offenbar auf einem Geldleihegeschäft, das der christliche Gläubiger mit dem Juden geschlossen hatte und wofür Josef die landgräflichen Einkünfte des laufenden Jahres aus Gießen verpfändet wurden.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 08.01.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 133, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-015r.html (Datum des Zugriffs)

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