Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 114

1330 August 31, Frankfurt a. M.

Der Frankfurter Schultheiß Ritter Friedrich von Karben beurkundet, dass das Schöffengericht dem Ritter Erwin von Rohrbach einen Zins in Höhe von 25 Pfund Heller auf der Judenschule zu Frankfurt (uf der iudin schole zu Frankinvord) zugesprochen hat (da irclade he und irwan und wart geurteilt vor gerichte). Begründet wird dies damit, dass Kuntzela von Kolnhausen Erwin von Rohrbach noch einen Zins von der Mühle zu Friedberg schuldet (daz eme die egenante Kuntzele alle sulde gebin von der molin zu Frideberg), der alljährlich zehn Achtel Korn, vier kappin Geld, vier Gänse und ein Fastnachtshuhn umfasst (vor zehin ahtteyl korngeldiz, vor vier kappin geldiz, vor vier gense geldiz und vor ein fassnachthun, ouch alle iar zu gebene). Den Zins auf der Frankfurter Judenschule soll Erwin von Rohrbach solange von Kuntzela von Kolnhausen erhalten, bis er den Zins auf der Mühle zu Friedberg von ihr bekommt. Unterdessen verkauft Erwin von Rohrbach den Zins auf der Judenschule an Heinrich von Holzhausen (irkante sich her Erwin, daz he dise vorscrebin gulde hette virkouft rechtliche und redeliche Heinrichin von Holtzhusin), der diesen solange erhält, bis er von Erwin den Zins auf der Mühle zu Friedberg bekommt. Als Zeugen sind anwesend: Die Brüder Hermann und Jakob Knoblauch, Johann von Speyer, Sipel Frosch, Drutwin Schrenck, alle Schöffen, und Wiker von Offenbach. Es siegelt der Schultheiß.

Actum et datum anno domini MᵒCCCᵒXXXᵒ, feria sexta post decollacionem beati Johannis baptiste.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Juden Urkunden 60, Orig., dt., Perg.

  • UB Frankfurt 2, Nr. 393, S. 293 f.
  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 50, S. 15.

Kommentar:

Vgl. hierzu ebenfalls die Urkunden FW01, Nr. 80, FW01, Nr. 110 und FW01, Nr. 150.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 03.11.2011

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 114, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-010n.html (Datum des Zugriffs)

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