Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 118

1324 August 2, Basel

Der Basler Offizial bekundet, dass es zwischen der Priorin und dem Konvent des [Dominikanerinnen-]Klosters Klingental zu Klein-Basel (inter religiosas dominas .. priorissam et conventum monasterii de Klingental minoris Basilee) einerseits und dem Juden Abraham von Herlisheim aus Rufach (Abraham iudeu[s] de Herlishein, Rubiaci conmoran[s]) andererseits wegen eines Hofes mit Garten in dem Dorf Orschweier in der Heidegasse (in villa Alswilr in loco vulgariter dicto in der Heidegasse) gegenüber dem Hof des Frauenklosters Zu den Steinen (ex opposito curie dominarum monasterii ad Lapides) und eines Rebstücks im Bann von Orschweier in der Gemarkung Zu den Buchroden (in loco dicto in den Buͦch roden) unterhalb des von Orschweier nach Sulzmatt (versus Sulzmatten) führenden Weges beim Weinberg Burkhards des Münzers (Burchardi monetarii) zu Streitigkeiten und einem Prozess vor dem Offizial gekommen ist, an deren Ende Abraham nun zu Händen von Bruder Konrad Weckerlin, einem Laienbruder des Klosters Klingental (ad manus fratris Conradi dicti Weckerlin, conversi predicti monasterii in Klingental), für sich und seine Erben oder Nachfolger auf die Fortführung des Prozesses und alle Rechte an den genannten Gütern freiwillig verzichtet. Der Jude erklärt, dafür von der Priorin und dem Konvent 21 Pfund gewöhnlicher Münze ausgezahlt bekommen zu haben.

Ankündigung des Offizialatssiegels.

Datum Basilee anno domini et die ut supra [anno domini Mͦ CCͦC XXIIᵒII, feria quinta post octavam beati Iacobi apostoli].

Rückvermerk:

u. a. von späterer Hand Abraham der iud zuͦ Herlißhein hatt sich verzyhen aller vorderung und ansprach so er hatt an dem hoff zuͦ Orswilr und gegen die frowen an den steinen hoff uber und eine stuck reben an dem Buͦchrodenn

Überlieferung:

Basel, StA, Klingental Nr. 460, Orig., lat., Perg.

  • Ginsburger, Juden in Rufach (1906), S. 15 (mit einer für Ginsburger vom Basler Archivar Rudolf Wackernagel angefertigten, im unteren Teil um die formelhaften Passagen stark gekürzten Transkription der Urkunde mit deutscher Übersetzung; zu 28. Juli statt 2. August 1324).
  • Mentgen, Studien (1995), S. 562; GJ 2, 1, S. 355; Walter, Ursprung (1905), S. 7.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 05.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 118, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-02cv.html (Datum des Zugriffs)

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