Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 189

1336 Mai 6, Wimpfen

Kaiser Ludwig (Ludewig) (1) [der Bayer] bekundet, dass er dem Edelmann Ludwig (Ludewige) [III.] von Lichtenberg wegen dessen schon erwiesenen und weiter von ihm erwarteten Dienste für Kaiser und Reich 1.000 Mark Silber schuldet, die Mark gerechnet zu drei Pfund Heller. Dafür hat der Kaiser ihm von der jeweils am Martinstag (2) dem Reich fälligen gewöhnlichen Steuer seiner Juden zu Hagenau (Hagenoͧwe) jährlich 100 Mark verschrieben, die der Lichtenberger oder seine Erben solange alljährlich am Martinstag ausgezahlt bekommen sollen, bis der Aussteller oder seine Nachfolger als Könige und Kaiser die geschuldeten 1.000 Mark Silber vollständig abgetragen haben. Falls die ausgezahlte Jahresrate geringer als 100 Mark ausfällt, soll zusätzlich auf den Ertrag des Hagenauer [Reichs-]Forstes zurückgegriffen werden. Reicht auch das nicht, soll die Zahlung des Differenzbetrags im Folgejahr sichergestellt werden. Dem jetzt oder künftig amtierenden Landvogt [zu Hagenau] wird befohlen, dafür zu sorgen, dass der Lichtenberger oder seine Erben die hundert Mark ohne Abzug erhalten. (3)

Ankündigung des kaiserlichen Siegels.

[…] geben […] zuͦ Wimpphen, des mondags vor dem Uffartdage, nach Cristue gebúrt drùczehenhundert iare, darnach in dem sehs und drissigsten iare, in dem zweiundczwenczigsten iare unseres richs und in dem nùnden des keisertuͦms.

(1) In der Ausfertigung dürfte üblicherweise Ludowig gestanden haben.

(2) XI 11.

(3) Laut einem Urkundenregest aus dem 17. Jh. setzte der Kaiser den Grafen Hugo von Hohenberg, Landvogt im Elsass, schriftlich von dieser Verfügung in Kenntnis: Befehl Kayser Ludwigs an Graff Hugen zu Hohenberg, den Landvogt im Elsaß, worinnen er bekandt, Herrn Ludwigen zu Liechtenberg umb treun dienst willen 1000 Marck Silbers schuldig zu seyn und haben will, dz er jährlich mit 100 Marck von der Judensteuer und dem Forst bis zu völliger Zahlung contentirt werde. Versiegelt mit unserm Insigel mit dem widersehendem adelar, in dem zwey und zwantzigsten jare unsers Richs und in dem nünden des Kaisertumes; Darmstadt, StA D 21 A, Nr. 1/1, fol. 1r (4) (Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 50, S. 17; Lichtenberger Urkunden 1, Nr. 431, S. 134).

Überlieferung:

Darmstadt, StA, B 2, Nr. 1086, fol. 1r, Abschr. (15. Jh.); https://digitalisate-he.arcinsys.de/hstad/b_2/1086/b_2%231086~0001.jpg> (Digitalisat), dt., Papier.

  • MGH Const. 7, 1, Nr. 44, S. 32 f.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 03.09.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 189, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-0170.html (Datum des Zugriffs)

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